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zte seufzte und der gequaelt von den Leiden des Koerpers den Glauben an die Zukunft und das Vertrauen auf sich selbst verloren hatte. Napoleon trat heiter laechelnd, den Blick halb unter seinen Augenlidern verborgen, dem Journalisten Clement Duvernois entgegen, dem soeben der Huissier die Thuer des Cabinets geoeffnet hatte. Herr Duvernois, der seine publicistische Laufbahn in Algier begonnen, frueher lebhafte Opposition gemacht, und endlich damit geendet hatte, aus wirklicher und aufrichtiger Ueberzeugung ein begeisterter Anhaenger des Kaisers zu sein, war damals etwa fuenf und dreissig bis vierzig Jahr alt. Seine nicht hohe und nicht schlanke Figur, hatte Etwas von jener leicht gerundeten Corpulenz, welche die Koenigin von Daenemark fuer Hamlet in seinem Kampf mit Laertes fuerchten laesst. Sein etwas grosser Kopf war mit langem blonden Haar bedeckt, das die Stirne ziemlich weit hinauf kahl liess,--die Zuege seines bleichen Gesichts waren scharf geschnitten und entsprachen in ihrem lebhaft bewegten Ausdruck nicht ganz dem wesentlich phlegmatischen Typus seiner Figur. Seine Augen, obgleich hell und beim ersten Anblick nicht besonders tief erscheinend, erleuchteten sich waehrend der Unterhaltung und ihre leicht blaugraue Farbe schien dann wie von einer dunkeln Gluth durchschimmert. Herr Duvernois ging ohne jene elegante Leichtigkeit des Hofmannes, doch voellig ungezwungen auf den Kaiser zu, ergriff ehrerbietig die Hand, welche dieser ihm entgegenstreckte und verneigte sich tief. "Nun mein lieber Duvernois," sagte Napoleon mit freundlicher Herzlichkeit, "--wie geht es Ihnen,--ich habe Sie bitten lassen zu mir zu kommen, weil die Zeit wieder ernst zu werden beginnt,--es gaehrt und bewegt sich in den Tiefen und ich werde von allen Seiten mit so vielem Rath ueberschuettet,--dass es mir wirklich Beduerfniss ist, auch die Meinung Derjenigen zu hoeren, welche meine wahren Freunde sind." "Es sind leider nicht Alle Ihre Freunde, Sire, welche sagen es zu sein," erwiderte Clement Duvernois mit einer Stimme ohne harmonischen Wohllaut, aber mit scharf und klar accentuirtem Ton,--"fast moechte ich sagen--ich bin der ergebene Diener Eurer Majestaet, obgleich ich es laut ausspreche." "Und gehoeren Sie auch zu Denen," fragte Napoleon, "welche meinen, dass diese Bewegung in den Massen Nichts zu bedeuten habe, dass man nur ruhig abwarten duerfe, bis sie sich voellig wieder verlaeuft?--Sie haben es gelernt," fuhr er fort, "die oef
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