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eber den einfach aber sauber und geschmackvoll gedeckten Tisch, in dessen Mitte eine kleine Schale mit frischen Blumen stand und kehrte dann zurueck, um ihrem Vater zu sagen, dass Alles bereit sei. Man setzte sich zu Tisch. Fraeulein Luise machte mit der den Franzoesinnen aller Staende so eigenthuemlichen Anmuth die Honneurs, doch wollte sich der heitere Unterhaltungston, welcher sonst in diesem kleinen Kreis heimisch war, nicht recht finden. Es lag eine gedrueckte Stimmung auf der Gesellschaft. Der junge Cappei blickte sinnend und fast traurig vor sich nieder; Herr Vergier beobachtete mit scharfen spaehenden Blicken den jungen Deutschen und Fraeulein Luise schien mit besonderer Absichtlichkeit ihre ganze Aufmerksamkeit Herrn Cappei zuzuwenden. Sie legte ihm die Speisen vor, schenkte ihm Wein ein und begleitete alle diese kleinen Aufmerksamkeiten mit noch freundlicheren Blicken und Worten, indem sie dabei zuweilen mit dem Ausdruck von Trotz und hoehnischer Herausforderung zu Herrn Vergier hinuebersah. Das Diner verlief schweigsam. Der junge Deutsche bewies seinen Dank fuer die Aufmerksamkeiten seiner schoenen Nachbarin mehr durch glueckstrahlende Blicke als durch Worte. Herr Vergier verbarg, so gut er konnte seine innere zornige Erregung und hoerte mit gezwungenem Laecheln den scherzhaften Bemerkungen zu, durch welche Herr Challier, der eine angenehme Unterhaltung bei Tisch liebte, von Zeit zu Zeit die Conversation zu beleben suchte. Man erhob sich endlich und kehrte in den kleinen durch eine einfache Lampe erleuchteten Salon zurueck. Herr Vergier empfahl sich bald unter dem Vorwande dringender Geschaefte, die er noch zu erledigen habe und Herr Challier zog sich zurueck, um seiner Gewohnheit gemaess einen Augenblick "nachzudenken", wie er sagte, das heisst in dem Lehnstuhl seines Cabinets einen kleinen Schlaf zu machen. Als die jungen Leute allein geblieben waren, zog Cappei ein kleines Tabouret neben den Lehnstuhl vor den Camin, auf welchem das junge Maedchen sich wieder niedergelassen hatte, setzte sich an ihre Seite und ergriff zaertlich ihre Hand, die sie ihm reichte. "Meine suesse Luise," sagte er mit jenem fremden Accent, den die franzoesische Sprache im Munde eines Deutschen immer annimmt, "ich fuerchte, dass der Augenblick herannaht, in welchem wir uns auf eine vielleicht lange Zeit trennen muessen und ich bedarf der festen Zuversicht und des unerschuetterlichen Vertrauens, dass Deine Liebe m
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