t, welche mich bestimmt--wenn der Koenig uns nach Algier schickte und
uns sagen liesse: wartet dort bis ich Euch brauchen kann, ich wuerde
hingehen, so wahr ich hier vor Euch stehe und wenn meine Braut nicht mit
mir gehen wollte, so wuerde mich das zwar traurig machen, aber keinen
Augenblick in meinem Entschluss irre werden lassen. Wenn aber der Koenig
uns aufgiebt, so bin ich frei--ich habe meine Soldatenpflicht erfuellt
und kann als ehrlicher Mann thun was ich will."
Sie waren am Ende des Weges angekommen und schritten langsam in die
Strasse der Stadt hinein, welche durch die flackernden Gaslaternen nur
spaerlich erleuchtet war.------
Um dieselbe Zeit sass in dem Wohnzimmer eines grossen, durch einen weiten
Vorhof von der Strasse getrennten Hauses in der Naehe der alten Kirche,
welches dem Holzhofbesitzer Challier gehoerte, ein junges Maedchen von
etwa siebzehn Jahren in einem tiefen Lehnstuhl vor dem flackernden
Kaminfeuer; sie trug ein einfaches Hauskleid von dunklem Wollenstoff,
das sich ihrer schlanken Gestalt anmuthig anschmiegte, ihr dunkles,
glaenzendes Haar war glatt gescheitelt und auf dem Hinterkopf in zwei
Flechten zusammengebunden, deren reiche Fuelle jeden kuenstlichen Chignon
unnoethig machte; ihr etwas blasses, feines Gesicht zeigte den
eigentuemlichen, scharf geistvollen, beinah etwas hoehnischen, dabei aber
doch wieder zugleich sentimental gefuehlsreichen Ausdruck, der den
franzoesischen Frauen eigenthuemlich ist. Ihre mandelfoermig geschnittenen
dunkeln und von scharf geschnittenen Brauen ueberwoelbten Augen blickten
sinnend in die Gluth des Kaminfeuers, waehrend ihr kleiner frischer Mund
sich ein wenig spoettisch verzog, indem sie den lebhaften Worten eines
Mannes von etwa dreissig Jahren zuhoerte, der vor ihr stand.
Dieser Mann war mittelgross und von hagerer Gestalt; sein etwas
gelbliches nicht schoenes aber intelligentes Gesicht zuckte in lebhafter
Aufregung, die Blicke seiner grossen tief liegenden dunkeln Augen
spruehten in nervoeser Unruhe hin und her, sein krausgelocktes, dichtes
Haar reichte tief in die Stirn hinab und sein kleiner schwarzer
Schnurrbart war in zwei geraden Spitzen aufwaerts gedreht.
"Es ist unrecht von Ihnen, Fraeulein Luise," rief er, seine Worte mit
lebhaften Gesticulationen begleitend, "es ist unrecht von Ihnen, dass Sie
fuer die Versicherungen meiner Liebe nur ein hoehnisches Laecheln haben.
Sie wissen, dass seit lange Ihnen mein ganzes Herz gehoert;--meine
Eisenf
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