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hochmuethigen Blick Herrn Vergier vom Kopf bis zu den Fuessen musternd, "seit--?" "Seit jener fremde Deutsche hierhergekommen ist," rief Herr Vergier mit brennenden Blicken, indem seine Gesichtszuege sich durch einen haesslichen Ausdruck von Zorn und Hass entstellten, "jener heimathlose Fluechtling, von dem man nicht weiss woher er kommt--seit dieser Mensch, der nur ein gemeiner Soldat war, sich in Ihr Herz eingeschlichen hat--seit jener Zeit haben Sie die Erinnerungen Ihrer Kindheit vergessen--haben Sie Ihren Vater und Frankreich vergessen, denn es ist auch ein Verbrechen an Ihrem Vaterlande einen Fremden zu lieben, noch dazu einen Fremden, welcher jener deutschen Nation angehoert, die stets die Feindin Frankreichs war und deren Schaaren den heiligen Boden unsers Vaterlandes mehr als einmal verwuesteten.--Ich hasse die Deutschen," fuhr er mit grimmigem, dumpf gepresstem Tone fort, "ich habe sie gehasst so lange ich die Geschichte meines Landes kenne und ich hasse sie jetzt--mehr als je, seit mir Einer aus dieser Race die Hoffnung meiner Zukunft und das Glueck meines Lebens geraubt hat." Bei diesen Worten, welche Herr Vergier fortgerissen von seiner inneren Erregung, in immer steigendem Affect gesprochen, hatte zuerst eine fliegende helle Roethe Luisens Gesicht ueberzogen, dann oeffneten sich ihre Augen gross und weit, das Blut verschwand aus ihren Lippen und ein Ausdruck von Verachtung und feindlichem Hohn legte sich um ihren festgeschlossenen Mund. "Ich erinnere mich nicht," sagte sie mit zitternder Stimme, welche sie muehsam zu ruhigem Ton zwang--"ich erinnere mich nicht, Herr Vergier, Ihnen das Recht gegeben zu haben, Vermuthungen ueber meine Beziehungen zu andern Personen auszusprechen und an diese Vermuthungen Belehrungen und Beleidigungen zu knuepfen. Ich habe von Ihnen Frist verlangt, um ueber Ihre Wuensche nachzudenken und Ihnen versprochen, Ihnen demnaechst zu antworten. "Wenn Sie sich herausnehmen in dem Ton mit mir zu sprechen, den ich so eben gehoert, so wird die Folge davon sein, dass ich, ohne weiter einer Frist zu beduerfen, Ihren Antrag sogleich mit einem bestimmten und unwiderruflichen 'Nein' beantworte." Herr Vergier beugte sich unter dieser entschiedenen Erklaerung des jungen Maedchens zusammen, er schlug die Augen nieder und zwang sich zu einem freundlichen Laecheln. "Verzeihung, Fraeulein Luise!" sagte er mit leiser Stimme, indem er dem jungen Maedchen naeher trat und ihr die Hand rei
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