choelzerei, eine Heimwehfluh, eine Steinmuehle, eine
Genovevenklause, eine grosse und eine kleine Einsiedelei, ein Haus "ueber
den sieben Bergen", ein "_Old Nigger home_" (nach Stefensons Wunsch), eine
Heideheimat, eine Juxherberge, eine Meierei zum gelben Kakadu, ein
Knusperhaeuschen, eine Kassubenhuette, ein Zigeunerlager und eine
Raeuberhoehle.
Mit Romantik ist nicht gespart. Tradition fehlt ja leider allen diesen
Dingen, aber sie wird sich bald finden; wir haben pfiffiges Bauernvolk
ausgewaehlt, und das dichtet in seiner kraeftigen Seele so viel zusammen,
dass sich alsbald allerhand Geschichtlein um unsere Siedelungen spinnen
werden, schneller als der Efeu waechst, den wir an mancher Wand
einpflanzten, oder als das Moos wuchert, das wir auf schraege Daecher
legten.
Das groesste Glueck ist die Freude am gelungenen Werk, ein Abglanz des
erschuetternden Titanenjubels, der Gottes Brust durchloht hat, als er im
Glanz von Millionen Sonnen die Schoepfung vor sich sah.
Auch ich bin nie so gluecklich gewesen wie in dieser Zeit der Gruendung
unseres Heims, nie so selig, glaeubig und am Leben haengend, nicht einmal in
der Kinderzeit, die doch alle Tage Schoepferjubel bringt, und sei die
Veranlassung auch nur eine gelungene kleine Schanze im Bach oder die zum
erstenmal geglueckte Schleife des Schuhbandes.
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Die Maedchen sind gekommen. Gestern. Sie kamen am Vormittag und wollten
schon mit dem ersten Abendzuge wieder abreisen trotz der Einladung, ein
paar Tage dazubleiben und bei Frau Susanne im Forellenhof zu wohnen.
Eva Bunkert war zurueckhaltender als bei unserer ersten Begegnung. Sie
konnte es sich zwar nicht versagen, nach Betrachtung des Baches, der an
Barthels Hof vorbeifliesst, zu behaupten, in diesem Gewaesser lebe keine
einzige Forelle, weshalb der daranliegende Hof wahrscheinlich
"Forellenhof" heisse, aber es sei ja bekannt, dass Namen fast immer
taeuschen, wie zum Beispiel koerperlich etwas zurueckgebliebene Maennlein mit
Vorliebe Siegfried hiessen oder oft keifende Xanthippen mit den holden
Namen Mariechen oder Trautchen begabt seien.
Nach dieser Abschweifung ins Schnippische wurde das Maedchen ernster. Sie
betrachtete den grossen Forellenhof von innen und aussen und sagte mit einem
Seufzer:
"Es ist schoen hier. Ich glaube, man kann in einem solch einfachen Hofe
gluecklicher sein als in einem prunkenden Hotel. Wenn ich es einrichten
kann,
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