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wuerdig gewesen? Am 2. September ueberschritten wir in Fortsetzung des Rueckmarsches die boehmisch-saechsische Grenze, dann am 8. September auf der Chaussee Grossenhain-Elster die Grenze der Mark Brandenburg. Eine Ehrenpforte begruesste uns. Durch sie kehrten wir unter den Klaengen des "Heil Dir im Siegerkranz" in die Heimat zurueck. Mit welchen Gefuehlen, bedarf keiner Erlaeuterung. Am 20. September war der feierliche Einzug in Berlin. Die Paradeaufstellung erfolgte auf dem jetzigen Koenigsplatz, damals einem sandigen Exerzierplatz. Wo jetzt das Generalstabsgebaeude steht, befand sich ein Holzhof, der mit der Stadt durch einen mit Weiden besetzten Weg verbunden war. Krolls "Etablissement" gab es dagegen bereits. Vom Aufstellungsplatze weg rueckte die Einzugstruppe durch das Brandenburger Tor die Linden herauf zum Opernplatz. Dort war der Vorbeimarsch vor Seiner Majestaet dem Koenig. Bluecher, Scharnhorst und Gneisenau sahen von ihren Postamenten zu. Sie konnten mit uns zufrieden sein! Zum Einruecken in die Paradeaufstellung hatte sich mein Bataillon am Floraplatz versammelt. Dort wurde mir vom Kommandeur der Rote Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern mit der Weisung ueberreicht, ihn sofort anzulegen, weil die neuen Auszeichnungen beim Einzug getragen werden sollten. Als ich mich ziemlich ratlos umsah, trat aus der Menge der Zuschauer eine aeltere Dame heraus und befestigte mit einer Stecknadel das Ehrenzeichen auf meiner Brust. So oft ich in spaetern Jahren, sei es zu Fuss, sei es zu Pferde, ueber den Floraplatz kam, stets gedachte ich in Dankbarkeit der freundlichen Berlinerin, die dem 18jaehrigen Leutnant dort einst seinen ersten Orden angeheftet hat. Nach dem Kriege wurde dem 3. Garderegiment Hannover als Friedensgarnison zugewiesen. Man wollte dadurch wohl der bisherigen Hauptstadt eine Aufmerksamkeit erweisen. Ungern gingen wir hin, als aber nach 12 Jahren die Scheidestunde durch Versetzung des Regiments nach Berlin schlug, da war wohl keiner in dessen Reihen, dem die Trennung nicht schwer wurde. Ich selbst hatte die schoene Stadt, die ich schon 1873 verlassen musste, so lieb gewonnen, dass ich mich spaeter nach meiner Verabschiedung dorthin zurueckzog. Bald hatten wir in dem neuen Standort Bekanntschaften angeknuepft. Manche Hannoveraner hielten sich freilich aus politischen Gruenden gaenzlich zurueck. Wir haben die Treue gegen das angestammte Herrscherhaus nie verurteilt, so sehr wir von der Notwendigke
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