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orzubrechen, starr in ihren Stellungen. Eine Atempause im Infanteriekampf tritt ein. Beide Teile sind erschoepft und liegen sich, nur wenig feuernd, gegenueber. Die Waffenruhe auf dem Schlachtfelde ist so ausgesprochen, dass ich vom linken Fluegel bis fast zur Mitte der Brigade und zurueck in der Feuerlinie entlang reite, ohne das Gefuehl einer Gefahr zu haben. Aber dann beginnt die Zermuerbungsarbeit unserer vorgezogenen Artillerie, und bald schieben sich ausserdem die frischen Kraefte der 2. Gardebrigade von Ste. Marie her in die im Verbluten begriffenen Reste der 4. und 1. ein, waehrend von Nordwesten auch saechsische Hilfe naht. Der Druck, der auf der schwer ringenden Infanterie lag, wird fuehlbar leichter. Wo eine Zeitlang nur Tod und Verderben zu sein schien, ruehrt sich neues Kampfesleben, zeigt sich neuer Kampfeswille, der schliesslich im Sturm auf den Feind seinen heldenhaften Abschluss findet. Es ist ein unbeschreiblich ergreifender Augenblick, als sich bei sinkender Abendsonne unsere vordersten Kampflinien zum letzten Vorbrechen erheben. Kein Befehl treibt sie an, das gleiche seelische Empfinden, der eherne Entschluss zum Erfolg, ein heiliger Kampfesgrimm draengt nach vorwaerts. Dieser unwiderstehliche Zug reisst alle mit sich fort. Das Bollwerk des Gegners stuerzt bei Einbruch der Dunkelheit. Ein ungeheuerer Jubel bemaechtigt sich unser. Als ich spaet Abends die Reste unseres Bataillons zaehlte und dann am andern Morgen die noch viel schwaechern Truemmer der uebrigen Teile meines Regimentes wiedersah, als die innere Abspannung eintrat, da kamen weichere Seiten menschlichen Gefuehles zu ihrer Geltung. Man denkt dann nicht nur an das, was im Kampfe gewonnen wurde sondern auch an das, was dieser Erfolg gekostet hat. Das 3. Garderegiment hatte einen Gesamtverlust von 36 Offizieren, 1060 Unteroffizieren und Mannschaften aufzuweisen, davon tot 17 Offiziere und 304 Mann. Aehnliche Zahlen ergaben sich bei allen Garde-Infanterie-Regimentern. Im Verlauf des letzten grossen Krieges sind Gefechtsverluste in der Hoehe, wie sie die Garde bei St. Privat erlitten, innerhalb unserer Infanterieregimenter haeufig geworden. Ich konnte aus meinen damaligen Erfahrungen ermessen, was das fuer die Truppe bedeutet. Welch eine Masse bester, vielfach unersetzlicher Kraefte sinken da ins Grab! Welch ein herrlicher Geist muss aber andererseits in unserem Volke lebendig gewesen sein, um trotzdem in jahrelangem Ringen unsere Armee weite
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