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nderer Kamerad mit auf seinen zweiraederigen Wagen, und auch mein Sergeant fand irgendwo freundliche Aufnahme. So trabten wir denn an klarem Wintermorgen unserm naechsten Ziele, St. Germain, entgegen. Aber mit des Geschickes Maechten ist kein ewiger Bund zu flechten. Unser vollgepackter Dogcart verlor ploetzlich ein Rad, und wir lagen vollzaehlig auf der Landstrasse. Zum Glueck fanden wir bald in einem Ort eine Feldschmiede, die den Schaden beseitigte, so dass wir uns in St. Germain bei einem Fruehstueck in dem auf der Terrasse ueber der Seine herrlich gelegenen "Pavillon d'Henri quatre" den uebrigen Mitreisenden wieder anschliessen konnten. Ein eigentuemlicher Wagenzug war es, der dann im Strahl der untergehenden Sonne seinen Einzug in Versailles hielt. Alle Arten von Fahrzeugen waren vertreten, wie man sie in den Schloessern, Villen und Bauernhoefen um Paris auftreiben konnte. Den meisten Eindruck machte ein Kartoffelwagen, dessen Inhaber zur Feier des Tages rechts und links von seinem Sitz eine grosse preussische Fahne - deutsche gab es ja noch nicht - aufgezogen hatte. Bald nahm mich ein gutes Quartier bei einer freundlichen alten Dame in der Avenue de Paris auf, und der Abend vereinigte uns zu einem langentbehrten Souper im Hotel des Reservoirs. Die Feier am 18. ist genugsam bekannt. Sie war fuer mich reich an Eindruecken. Am erhebendsten und zugleich ergreifendsten wirkte selbstredend die Person meines Allergnaedigsten Koenigs und Herrn. Seine ruhige, schlichte, alles beherrschende Wuerde gab der Feier eine groessere Weihe als aller aeussere Glanz. Die herzenswarme Begeisterung fuer den erhabenen Herrscher war aber auch bei allen Teilnehmern, welchem deutschen Volksstamme sie auch angehoerten, gleich gross. Die Freude ueber das "Deutsche Reich" brachten wohl unsere sueddeutschen Brueder am lebhafteren zum Ausdruck. Wir Preussen waren darin zurueckhaltender, aus historischen Gruenden, die uns unsern eigenen Wert zu einer Zeit schon hatten erkennen lassen, in der Deutschland nur ein geographischer Begriff war. Das sollte fortan anders werden! Am Abend des 18. waren die in Versailles anwesenden Generale zur Tafel bei Seiner Majestaet dem Kaiser in der Praefektur befohlen. Wir uebrigen waren Gaeste des Kaisers im Hotel "de France". Der 19. Januar begann mit einer Besichtigung des alten franzoesischen Koenigsschlosses mit seiner stolzen, den Ruhm Frankreichs verewigenden Gemaeldesammlung. Auch der weitausgedehnte
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