en abgespeist, also mit Nebendingen. Dazu
mussten wir zwangsweise Mathematik hoeren, die nur ganz wenige von uns
spaeter als Trigonometer in der Landesaufnahme ausnutzen wollten. Erst die
beiden letzten Jahre und die Kommandierung zu andern Waffen in den
Zwischenkursen brachten dem vorwaertsstrebenden jungen Offizier volle
Befriedigung. Unter Anleitung hervorragender Lehrer, von denen ich neben
dem schon frueher erwaehnten Major von Wittich den Oberst Kessler und den
Hauptmann Villaume vom Generalstab sowie als Historiker den Geheimrat
Duncker und den Professor Richter nennen will, und im Verkehr mit
reichbegabten Altersgenossen, wie den spaetern Generalfeldmarschaellen von
Buelow und von Eichhorn sowie dem spaeteren General der Kavallerie von
Bernhardi, erweiterte sich der Gesichtskreis wesentlich.
Nicht wenig trug hierzu auch das vielseitige gesellige Leben Berlins bei.
Ich hatte die Ehre, zu dem engern Kreise Seiner Koeniglichen Hoheit des
Prinzen Alexander von Preussen herangezogen zu werden, und kam dadurch
nicht nur mit hohen Militaers sondern auch mit Maennern der Wissenschaft
sowie des Staats- und Hofdienstes in Beruehrung.
Nach Beendigung meines Kommandos zur Kriegsakademie kehrte ich zunaechst
fuer ein halbes Jahr zum Regiment nach Hannover zurueck und wurde dann im
Fruehjahr 1877 zum Grossen Generalstab kommandiert.
Im April 1878 erfolgte meine Versetzung in den Generalstab unter
Befoerderung zum Hauptmann. Wenige Wochen darauf wurde ich dem
Generalkommando des II. Armeekorps in Stettin zugewiesen. Hiermit begann
meine militaerische Laufbahn ausserhalb der Truppe, zu welch letzterer ich
bis zu meiner Ernennung zum Divisionskommandeur nur zweimal zurueckkehrte.
Der Generalstab war wohl eines der bemerkenswertesten Gefuege innerhalb des
Gesamtrahmens unseres deutschen Heeres. Neben der strengen hierarchischen
Kommandogewalt bildete er ein besonderes Element, das sich auf das hohe
geistige Ansehen des Chefs des Generalstabes der Armee, also des
Feldmarschalls Graf Moltke, stuetzte. Durch die Friedensschulung der
Generalstabsoffiziere war die Gewaehr geschaffen, dass im Kriegsfalle ein
einheitlicher Zug alle Fuehrerstellen beherrschte, ein einigendes Fluidum
alle Fuehrergedanken durchsetzte. Die Einwirkung des Generalstabes auf die
Fuehrung war nicht durch bindende Bestimmungen geregelt; sie hing vielmehr
in einer unendlichen Mannigfaltigkeit von Abstufungen von der
militaerischen und persoenlichen Eigenart
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