trotz aller aeussern Vorteile, welche mir die
Rueckkehr in den Generalstab brachte.
Diese erfolgte im Sommer 1885 durch Versetzung in den Grossen Generalstab.
Nach wenigen Monaten wurde ich Major. Ich kam in die Abteilung des
damaligen Oberst Graf von Schlieffen, des spaeteren Generals und Chefs des
Generalstabes der Armee, wurde aber ausserdem noch der Abteilung des
derzeitigen Oberst Vogel von Falckenstein, des spaeteren Kommandierenden
Generals des VIII. Armeekorps und dann Chefs des Ingenieurkorps und der
Pioniere, fuer laenger als ein Jahr zur Teilnahme an der ersten Bearbeitung
der Felddienstordnung, einer neuen, grundlegenden Allerhoechsten
Vorschrift, zur Verfuegung gestellt. Dadurch kam ich mit den beiden
bedeutendsten Abteilungschefs jener Zeit in Beruehrung.
An einem mehrtaegigen Uebungsritte bei Zossen im Fruehjahre 1886, der dem
Zweck diente, Bestimmungen der Felddienstordnung vor ihrer Einfuehrung
praktisch zu erproben, nahm auch Seine Koenigliche Hoheit der Prinz Wilhelm
von Preussen teil. Es war fuer mich das erste Mal, dass ich die Ehre hatte,
meinem spaeteren Kaiser, Koenig und Herrn, Wilhelm II., zu begegnen. Im
darauffolgenden Winter wohnte der damalige Prinz einem Kriegsspiel des
Grossen Generalstabes bei. Ich fuehrte bei dieser Gelegenheit die russische
Armee.
Wenn in jenen Jahren der Generalfeldmarschall Graf Moltke auch schon den
naehern Verkehr mit den Abteilungen des Grossen Generalstabes seinem
nunmehrigen Gehilfen, dem General Graf Waldersee, ueberliess, so beherrschte
doch sein Geist und sein Ansehen alles. Es bedarf wohl keiner besonderen
Versicherung, dass Graf Moltke eine allseitige, grenzenlose Verehrung
genoss, und dass sich niemand von uns seinem wunderbaren Einfluss entziehen
konnte.
Ich kam unter den dargelegten Verhaeltnissen nur selten in unmittelbaren
dienstlichen Verkehr mit dem Feldmarschall, hatte aber ab und zu das
Glueck, ihm ausserdienstlich zu begegnen. Eine fuer seine Persoenlichkeit wie
fuer seine Anschauungen gleich kennzeichnende Szene erlebte ich in einer
Abendgesellschaft beim Prinzen Alexander. Wir betrachteten nach Tisch ein
Gemaelde von Camphausen, das Zusammentreffen des Prinzen Friedrich Karl mit
dem Kronprinzen auf dem Schlachtfelde von Koeniggraetz darstellend. Der in
der Gesellschaft anwesende General von Winterfeldt erzaehlte aus
persoenlichem Erleben, dass Prinz Friedrich Karl im Augenblick der Begegnung
dem Kronprinzen zugerufen habe: "Gott sei Dank
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