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Park wurde besucht. Da rief uns ploetzlich Kanonendonner in die Stadt zurueck. Die Besatzung von Versailles war bereits alarmiert und im Ausmarsch begriffen. Es handelte sich um den grossen Ausfall der Franzosen vom Mont Valerien her. Wir beobachteten den Kampfverlauf eine Zeitlang als Schlachtenbummler. Nachmittags traten wir dann die Rueckfahrt an, und spaet in der Nacht erreichte ich wieder mein Regimentsstabsquartier Villers le Bel, 8 km noerdlich St. Denis, dankbar dafuer, dass ich den grossen geschichtlichen Augenblick hatte miterleben und meinem nunmehrigen Kaiser zujubeln duerfen. Der vergebliche Ausfall vom Mont Valerien war die letzte grosse Kraftaeusserung Frankreichs. Ihm folgte am 26. die Kapitulation von Paris und am 28. der allgemeine Waffenstillstand. Gleich nach der Uebergabe der Forts wurde unsere Brigade westwaerts in die zwischen dem Mont Valerien und St. Denis gelegene Seinehalbinsel geschoben. Wir bezogen gute, schoen gelegene Quartiere hart am Flussufer, Paris gegenueber in der Naehe des Pont de Neuilly. Von dort aus hatte ich Gelegenheit, Paris wenigstens oberflaechlich kennenzulernen. Am 2. Maerz morgens ritt ich in Begleitung einer Gardehusaren-Ordonnanz ueber die eben genannte Bruecke nach dem Triumphbogen. Ich umging diesen ebensowenig wie am Tage vorher mein Freund, der damalige Husarenleutnant von Bernhardi, der als erster in Paris einrueckte. Dann ritt ich die Champs Elysees herunter ueber die Place de la Concorde und durch die Tuilerien bis hinein in den Hof des Louvre, schliesslich an der Seine entlang und durch den Bois de Boulogne wieder nach Hause. Ich liess auf diesem Wege die geschichtlichen Denkmaeler einer reichen gegnerischen Vergangenheit auf mich wirken. Die wenigen Einwohner, die sich zeigten, bewahrten eine gemessene Haltung. So wenig ich geneigt bin, einem Kosmopolitismus zu huldigen, so weit entfernt war ich stets von Voreingenommenheit andern Voelkern gegenueber; trotz aller wesensfremden Eigenschaften verkannte ich ihre guten Seiten nicht. So hat das franzoesische Volk zwar fuer mich ein zu lebhaftes und daher zu rasch wechselndes Temperament; andererseits aber finde ich in dem Elan, der gerade in schwersten Zeiten in diesem Volke ganz einzigartig lebendig werden kann, einen besondern Vorzug. Vor allem schaetze ich es, dass kraftvolle Persoenlichkeiten so hinreissend auf die Masse zu wirken und sie derartig in ihren Bannkreis zu ziehen vermoegen, dass die franzoesisch
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