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t die volle Tragweite unseres Sieges: dass es sich um mehr als in den vorhergegangenen Gefechten gehandelt hatte, war uns doch schon klar. In Treue gedachte ich der gefallenen und verwundeten Kameraden. Mein Zug hatte die Haelfte seines Bestandes verloren, ein Beweis dafuer, dass er seine Schuldigkeit getan hatte. Als wir am 6. Juli die Elbe bei Pardubitz auf einer Kriegsbruecke ueberschritten, erwartete dort der Kronprinz das Regiment und sprach uns seine Anerkennung ueber das Verhalten in der Schlacht aus. Wir dankten mit lautem Hurra und zogen weiter, stolz auf das uns von dem Oberbefehlshaber unserer Armee und Erben der Krone Preussens gespendete Lob, freudig bereit, ihm zu neuen Kaempfen zu folgen. Der weitere Verlauf des Feldzuges brachte uns aber nur noch Maersche und somit keine erwaehnenswerten Erlebnisse. Der am 22. Juli eintretende Waffenstillstand traf uns in Niederoesterreich, etwa 40 km von Wien entfernt. Als wir von hier aus bald darauf den Rueckmarsch in die Heimat antraten, begleitete uns ein unheimlicher Gast, die Cholera. Erst allmaehlich verliess sie uns, nicht ohne noch manches Opfer aus unseren Reihen gefordert zu haben. An der Eger blieben wir einige Wochen stehen. Waehrend dieser Zeit traf ich mich mit meinem Vater, der als Johanniter in einem Lazarett auf dem Schlachtfelde von Koeniggraetz taetig war, in Prag. Wir liessen diese Gelegenheit nicht voruebergehen, ohne das naheliegende Schlachtfeld unseres grossen Koenigs zu besuchen. Wie waren wir erstaunt, dort neben dem vom preussischen Staat nach dem Befreiungskriege fuer den bei Prag gefallenen Feldmarschall Grafen Schwerin errichteten Denkmal ein zweites zu finden, das bereits lange Zeit vorher Kaiser Joseph II., ein Bewunderer Friedrichs des Grossen, zur Ehrung des gegnerischen Helden dort hatte setzen lassen. Die Erinnerung an den Besuch dieses Schlachtfeldes wurde in mir im Verlauf des letzten Krieges wieder besonders lebendig. Liegt doch ein Vergleich der Lage Preussens 1757 mit der Deutschlands 1914 nahe. Wie nach dem auf Prag folgenden Kolin, so noetigte nach der manchem Siege folgenden Marneschlacht das Scheitern unseres grossen Offensivgedankens das Vaterland zu einer verhaengnisvollen Verlaengerung des Daseinskampfes. Aber waehrend uns der Ausgang des siebenjaehrigen Ringens ein maechtiges Preussen zeigt, erblicken wir am Ende des letzten vierjaehrigen Verzweiflungskampfes ein gebrochenes Deutschland. Waren wir der Vaeter nicht
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