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n, Graudenz, Pinne in der Provinz Posen, Glogau und Kottbus. Dann nahm mein Vater den Abschied und zog nach Neudeck. Von Posen habe ich aus damaliger Zeit nur wenig Erinnerung. Mein Grossvater muetterlicherseits starb bald nach meiner Geburt. Er hatte sich 1813 in der Schlacht bei Kulm als Militaerarzt das Eiserne Kreuz am Kombattantenbande erworben, weil er ein fuehrerlos und wankend gewordenes Landwehrbataillon wieder geordnet und vorgefuehrt hatte. Meine Grossmutter musste uns in spaeteren Jahren noch viel von der "Franzosenzeit", die sie in Posen als junges Maedchen durchlebt hatte, erzaehlen. Genau entsinne ich mich eines hochbetagten Gaertners meiner Grosseltern, der noch 14 Tage unter Friedrich dem Grossen gedient hatte. So fiel gewissermassen auf mich als Kind noch ein letzter Sonnenstrahl ruhmvoller friderizianischer Vergangenheit. Im Jahre 1848 hatte der polnische Aufstand auch auf die Provinz Posen uebergegriffen. Mein Vater war mit seinem Regiment zur Bekaempfung dieser Bewegung ausgerueckt. Die Polen bemaechtigten sich nun voruebergehend der Herrschaft in der Stadt. Zur Feier des Einzugs ihres Fuehrers Miroslawski sollten alle Haeuser illuminiert werden. Meine Mutter war ausserstande, sich diesem Zwange zu entziehen. Sie zog sich in ein Hinterzimmer zurueck und troestete sich, an meiner Wiege sitzend, mit dem Gedanken, dass gerade auf diesen Tag, den 22. Maerz, der Geburtstag des "Prinzen von Preussen" fiel, so dass die Lichter an den Fenstern der Vorderzimmer in ihrem Herzen diesem galten. 23 Jahre spaeter war das damalige Wiegenkind im Spiegelsaale zu Versailles Zeuge der Kaisererklaerung Wilhelms I., des einstigen Prinzen von Preussen. Unser Aufenthalt in Koeln und Graudenz war nur von kurzer Dauer. Aus der Koelner Zeit schwebt mir das Bild des maechtigen, jedoch noch unvollendeten Domes vor. In Pinne fuehrte mein Vater nach damaligem Brauch vier Jahre hindurch als ueberzaehliger Hauptmann eine Landwehrkompagnie. Er war dienstlich nicht sehr beansprucht, so dass er sich gerade in der Zeit, in welcher sich mein jugendlicher Geist zu regen begann, uns Kindern besonders widmen konnte. Er unterrichtete mich bald in Geographie und Franzoesisch, waehrend mir der Schullehrer Kobelt, dem ich noch heute eine dankbare Erinnerung bewahre, Lesen, Schreiben und Rechnen beibrachte. Aus dieser Zeit stammt meine Vorliebe fuer Geographie, welche mein Vater durch sehr anschauliche und anregende Lehrart zu wecken ve
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