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Als Soldatenkind wurde ich 1847 in Posen geboren. Mein Vater war zu der Zeit Leutnant im 18. Infanterie-Regiment. Meine Mutter war die Tochter des damals auch in Posen lebenden Generalarztes Schwickart. Das einfache, um nicht zu sagen harte Leben eines preussischen Landedelmannes oder Offiziers in bescheidenen Verhaeltnissen, das in der Arbeit und Pflichterfuellung seinen wesentlichsten Inhalt fand, gab naturgemaess unserm ganzen Geschlecht sein Gepraege. Auch mein Vater ging daher voellig in seinem Berufe auf. Aber er fand hierbei immer noch Zeit, sich Hand in Hand mit meiner Mutter der Erziehung seiner Kinder - ich hatte noch zwei juengere Brueder und eine Schwester - zu widmen. Das sittlich tief angelegte, aber auch auf das praktische Leben gerichtete Wesen meiner teuren Eltern zeigte auch nach aussen hin eine vollendete Harmonie. In gegenseitiger Ergaenzung der Charaktere stand neben der ernsten, vielfach zu Sorgen geneigten Lebensauffassung meiner Mutter die ruhigere Anschauungsart meines Vaters. Beide vereinten sich in warmer Liebe zu uns, und so wirkten sie denn auf diese Weise in voller Uebereinstimmung auf die geistige und sittliche Heranbildung ihrer Kinder ein. Es ist daher schwer zu sagen, wem ich dabei mehr zu danken habe, welche Richtung mehr vom Vater und welche mehr von der Mutter gefoerdert wurde. Beide Eltern bestrebten sich, uns einen gesunden Koerper und einen kraeftigen Willen zur Tat fuer die Erfuellung der Pflichten auf den Lebensweg mitzugeben. Sie bemuehten sich aber auch, uns durch Anregung und Entwickelung der zarteren Seiten des menschlichen Empfindens das Beste zu bieten, was Eltern geben koennen: den vertrauensvollen Glauben an Gott den Herrn und eine grenzenlose Liebe zum Vaterlande und zu dem, was sie als die staerkste Stuetze dieses Vaterlandes anerkannten, naemlich zu unserm preussischen Koenigstum. Der Vater fuehrte uns zugleich von frueher Jugend an in die Wirklichkeit des Lebens hinaus. Er weckte in uns im Garten und auf Spaziergaengen die Liebe zur Natur, zeigte uns das Land und lehrte uns die Menschen in ihrem Dasein und in ihrer Arbeit erkennen und schaetzen. Unter "uns" verstehe ich hierbei ausser mir meinen naechstaeltesten Bruder. Die Erziehung meiner nach diesem folgenden Schwester lag selbstredend mehr in Haenden der Mutter, und mein juengster Bruder trat erst ins Leben, kurz bevor ich Kadett wurde. Das Los des Soldaten, zu wandern, fuehrte meine Eltern von Posen nach Koel
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