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erlebte Tage. Im Kampf um Preussens und Deutschlands Groesse Am 7. April 1866 trat ich als "Sekondlieutenant" in das 3. Garderegiment zu Fuss ein. Das Regiment gehoerte zu denjenigen Truppenteilen, die gelegentlich der grossen Vermehrung aktiver Verbaende 1859/60 neu errichtet worden waren. Das junge Regiment hatte sich, als ich in dasselbe eintrat, bereits im Feldzug 1864 Lorbeeren erworben. Die Ruhmesgeschichte eines Truppenteiles schlingt ein einigendes Band um alle seine Angehoerigen und liefert einen Kitt, der sich auch in den schwersten Kriegslagen bewaehrt. Hierin liegt ein unzerstoerbares Etwas, das auch dann weiterwirkt, wenn, wie im letzten grossen Kriege, Regimenter wiederholt einen foermlichen Neuaufbau durchmachen mussten. Uebriggebliebene Reste des alten Geistes durchstroemten die neuen Teile in kurzer Zeit. Ich fand in meinem Regiment, das aus dem 1. Garde-Regiment zu Fuss hervorgegangen war, die gute, alte Potsdamer Schule, den Geist, der den besten Ueberlieferungen des damaligen preussischen Heeres entsprach. Das preussische Offizierkorps dieser Zeit war nicht mit Gluecksguetern gesegnet, und das war gut. Sein Reichtum bestand in seiner Beduerfnislosigkeit. Das Bewusstsein eines besonderen persoenlichen Verhaeltnisses zu seinem Koenig - der Vasallentreue, wie ein deutscher Historiker sich ausdrueckt - durchdrang das Leben der Offiziere und entschaedigte sie fuer manche materielle Entbehrung. Diese ideale Auffassung war fuer die Armee von unschaetzbarem Vorteil. Das Wort "ich dien'" hatte dadurch einen ganz besonderen Klang. Vielfach wurde behauptet, dass eine solche Auffassung eine Absonderung der Offiziere den anderen Berufsklassen gegenueber veranlasst haette. Ich habe diese Einseitigkeit im Offizierstande niemals in hoeherem Masse gefunden wie in jedem anderen Beruf, der auf sich haelt und sich daher unter Seinesgleichen am wohlsten fuehlt. Ein in den Grundzuegen wohl zutreffendes Bild des damaligen Geistes innerhalb des preussischen Offizierskorps findet sich in einer Abhandlung ueber den Kriegsminister von Roon. Dort wird das Offizierskorps dieser Zeit ein aristokratischer Berufsstand genannt, fest und kraeftig in sich geschlossen, aber durchaus nicht verknoechert oder dem allgemeinen Leben abgekehrt, auch keineswegs ohne eine Beimischung liberaler Elemente, fachmaennisch nuechtern aber auch fachmaennisch reich. Gegen das alte Ideal der weiten Menschlichkeit habe sich i
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