n ihm das neue
der strammen Berufsbildung erhoben. Seine eifrigsten Vertreter habe es in
den Soehnen der alten monarchisch-konservativen Schichten Preussens
gefunden. Es sei getragen gewesen von einem starken Gefuehl der staatlichen
Macht, von einem friderizianischen Zuge, der Preussen in seinem Heere neue
Betaetigung in der Welt ersehnte.
Als ich beim Regiment in seinem damaligen Standort Danzig eintraf, warfen
die politischen Ereignisse der folgenden Monate schon ihre Schatten
voraus. Zwar war die Mobilmachung gegen Oesterreich noch nicht
ausgesprochen, aber der Befehl zur Erhoehung des Mannschaftsstandes war
ergangen und in voller Ausfuehrung begriffen.
Angesichts des bevorstehenden Entscheidungskampfes zwischen Preussen und
Oesterreich bewegten sich unsere politischen und militaerischen
Gedankengaenge voellig in den Bahnen Friedrichs des Grossen. Dementsprechend
fuehrten wir auch in Potsdam, wohin das Regiment nach seiner vollendeten
Mobilmachung verlegt worden war, unsere Grenadiere an den Sarg dieses
unvergesslichen Herrschers. Auch der Tagesbefehl unserer Armee vor dem
Einmarsch in Boehmen trug diesen Gedanken in seinem Schlusssatz mit den
Worten Rechnung: "Soldaten, vertraut auf eure Kraft und denkt, dass es
gilt, denselben Feind zu besiegen, den einst unser groesster Koenig mit einem
kleinen Heere schlug."
Politisch empfanden wir die Notwendigkeit einer Machtentscheidung zwischen
Oesterreich und uns, weil fuer beide Grossmaechte nebeneinander in dem
damaligen Bundesverhaeltnis keine freie Betaetigungsmoeglichkeit vorhanden
war. Einer von beiden musste weichen, und da solches durch staatliche
Vertraege nicht zu erreichen war, hatten die Waffen zu sprechen. Ueber diese
Auffassung hinaus war von einer nationalen Feindschaft gegen Oesterreich
bei uns keine Rede. Das Gefuehl der Stammesgemeinschaft mit den damals noch
ausschlaggebenden deutschen Elementen der Donaumonarchie war zu stark
entwickelt, als dass sich feindliche Empfindungen haetten durchsetzen
koennen. Der Verlauf des Feldzuges bewies dies auch mehrfach. Gefangene
wurden von unserer Seite meist wie Landsleute behandelt, mit denen man
sich nach durchgefochtenem Streite gern wieder vertraegt. Die
Landeseinwohner auf feindlichem Gebiete, sogar der groesste Teil der
tschechischen Bevoelkerung, zeigten uns meist ein derartiges
Entgegenkommen, dass sich in den Unterkunftsorten das Leben und Treiben wie
in deutschen Manoeverquartieren abspielte.
Nicht n
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