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die Treppe gerichtet. So schlimm kam ihnen diese wohl nicht vor, aber die Hausfrau musste es ja wissen! In diesem kritischen Moment kam Karl, dem grossen, der Mutter Hauptregel ins Gedaechtnis: nur immer gleich um Entschuldigung bitten! "Es ist mir leid," sagte er, und alle Geschwister wiederholten das erloesende Wort: "Es ist mir leid", und darauf fing Karl, der grosse, an, langsam und behutsam die Treppe hinaufzugehen, ihm folgte Wilhelm, der zweite und Otto, der dritte. Ihnen nach schlichen unhoerbar Marie und Anna mit Elschen. Nur Frieder, der vorhin zuhinterst gestanden war und deshalb den Schaden an der Treppe noch nicht hatte sehen koennen, der verweilte noch und betrachtete nachdenklich die Stufen. Dann sagte er zutraulich zu der Hausfrau: "Nur in der Mitte sieht man etwas, warum denn nicht an den Seiten?" "Kleines Dummerle," sagte Frau Hartwig, "kannst du dir das nicht denken? In der Mitte geht man wohl am oeftesten." "So deshalb?" sagte der Kleine, "dann gehe ich lieber an der Seite," und indem er dicht am Gelaender hinaufstieg, rief er noch freundlich herunter: "Gelt, so wird deine Treppe schoen geschont?" "Ja, so ist's recht," sagte die Hausfrau und indem sie wieder in ihre Wohnung zurueckkehrte, sprach sie so fuer sich hin: den guten Willen haben sie, was kann man mehr verlangen? Oben an der Treppe hatte Elschen schon auf Frieder gewartet, sie zog ihn ins Zimmer und rief vergnuegt: "Jetzt sind sie alle wieder da!" Den Esstisch hatte Frau Pfaeffling gedeckt, ihr Mann war dabei lebhaft hin und hergelaufen und hatte ihr erzaehlt, was Neues von der Musikschule zu berichten war. Je mehr aber Kinder hereinkamen, um so oefter lief ihm eines in den Weg, so gab er das Wandeln auf und klatschte mit seinen grossen Haenden, was immer das Zeichen war, zu Tisch zu gehen. Da gab es schnell ein Schieben und Stuhlruecken und einen Augenblick lautloser Stille, waehrend die Mutter das Tischgebet sprach. Es war nicht alle Tage dasselbe, sie wusste viele. Sie fragte manchmal den Vater, manchmal die Kinder, welches sie gerne hoerten und richtete sich darnach. Heute sprach sie den einfachen Vers: "Du schickst uns die Arbeit, du goennst uns die Ruh, Herr gib uns zu beidem den Segen dazu." Das Essen, das die grosse Walburg aufgetischt hatte, schmeckte allen, aber das Tischgespraech wollte heute den Eltern gar nicht gefallen. Sie kannten es schon, es war immer das gleiche beim Beginn des Wintersemesters. "Wir muessen jetzt
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