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lche die Eingeborenen von Louisiana und Florida noch jetzt auf gebranntem Thon anbringen. So malten denn auch die Indianer in Maypures unter unsern Augen Verzierungen, ganz wie wir sie in der Hoehle von Ataruipe auf den Gefaessen gesehen, in denen menschliche Gebeine aufbewahrt sind. Es sind wahre "_'Grecques'_" Maeanderlinien, Figuren von Krokodilen, von Affen, und von einem grossen vierfuessigen Thier, von dem ich nicht wusste, was es vorstellen soll, das aber immer dieselbe plumpe Gestalt hat. Ich koennte bei dieser Gelegenheit eines Kopfs mit einem Elephantenruessel gedenken, den ich im Museum zu Velletri auf einem alten mexicanischen Gemaelde gefunden; ich koennte keck die Hypothese aufstellen, das grosse vierfuessige Thier auf den Toepfen der Maypures gehoere einem andern Lande an und der Typus desselben habe sich auf der grossen Wanderung der amerikanischen Voelker von Nordwest nach Sued und Suedost in der Erinnerung erhalten; wer wollte sich aber bei so schwankenden, auf nichts sich stuetzenden Vermuthungen aufhalten? Ich moechte vielmehr glauben, die Indianer am Orinoco haben einen Tapir vorstellen wollen, und die verzeichnete Figur eines einheimischen Thiers sey einer der Typen geworden, die sich forterben. Oft hat nur Ungeschick und Zufall Figuren erzeugt, ueber deren Herkunft wir gar ernsthaft verhandeln, weil wir nicht anders glauben, als es liege ihnen eine Gedankenverbindung, eine absichtliche Nachahmung zu Grunde. Am geschicktesten fuehren die Maypures Verzierungen aus geraden, mannigfach combinirten Linien aus, wie wir sie auf den grossgriechischen Vasen, auf den mexicanischen Gebaeuden in Mitla und auf den Werken so vieler Voelker sehen, die, ohne dass sie mit einander in Verkehr gestanden, eben gleiches Vergnuegen daran finden, symmetrisch dieselben Formen zu wiederholen. Die Arabesken, die Maeander vergnuegen unser Auge, weil die Elemente, aus denen die Baender bestehen, in rhythmischer Folge an einander gereiht sind. Das Auge verhaelt sich zu dieser Anordnung, zu dieser periodischen Wiederkehr derselben Formen wie das Ohr zur taktmaessigen Aufeinanderfolge von Toenen und Accorden. Kann man aber in Abrede ziehen, dass beim Menschen das Gefuehl fuer den Rhythmus schon beim ersten Morgenroth der Cultur, in den rohesten Anfaengen von Gesang und Poesie zum Ausdruck kommt? Die Eingeborenen in Maypures (und besonders die Weiber verfertigen das Geschirr) reinigen den Thon durch wiederholtes Schlemmen, knet
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