ufwaerts, fast wie bei der Pappel vom Mississippi,
faelschlich italienische Pappel genannt. Der Baum ist beruehmt, weil seine
aromatischen Fruechte, als Ausguss gebraucht, ein wirksames Fiebermittel
sind. Die armen Missionare am Orinoco, die den groessten Theil des Jahres am
dreitaegigen Fieber leiden, reisen nicht leicht, ohne ein Saeckchen mit
_fruttas de Burro_ bei sich zu fuehren. Unter den Tropen braucht man meist
lieber aromatische Mittel, z. B. sehr starken Kaffee, _Croton Cascarilla_
oder die Fruchthuelle unserer Unona, als die adstringirenden Rinden der
_Cinchona_ und der _Bonplandia trifoliata_ welch letztere die China von
Angostura ist. Das amerikanische Volk hat ein tief wurzelndes Vorurtheil
gegen den Gebrauch der verschiedenen Chinaarten, und in dem Lande, wo
dieses herrliche Heilmittel waechst, sucht man die Fieber durch Aufguesse
von _Scoparia dulcis_ _'abzuschneiden'_, oder auch durch warme Limonade
aus Zucker und der kleinen wilden Citrone, deren Rinde oeligt und
aromatisch zugleich ist.
Das Wetter war astronomischen Beobachtungen nicht guenstig; indessen
erhielt ich doch am 20. April eine gute Reihe eorrespondirender
Sonnenhoehen, nach denen der Chronometer fuer die Mission Maypures
70 deg. 37{~PRIME~} 33{~DOUBLE PRIME~} Laenge ergab; die Breite wurde durch Beobachtung eines Sterns
gegen Norden gleich 59 deg. 13{~PRIME~} 57{~DOUBLE PRIME~} gefunden. Die neuesten Karten sind in der
Laenge um 1/2 Grad, in der Breite um 1/4 Grad unrichtig. Wie muehsam und
qualvoll diese naechtlichen Beobachtungen waren, vermoechte ich kaum zu
beschreiben. Nirgends war die Moskitowolke so dick wie hier. Sie bildete
ein paar Fuss ueber dem Boden gleichsam eine eigene Schicht und wurde immer
dichter, je naeher man gegen den kuenstlichen Horizont hinleuchtete. Die
meisten Einwohner von Maypures gehen aus dem Dorf und schlafen auf den
Inseln mitten in den Katarakten, wo es weniger Insekten gibt; andere
machen aus Strauchwerk Feuer in ihren Huetten an und haengen ihre Matten
mitten in den Rauch. Der Thermometer stand bei Nacht auf 27 und 29 deg., bei
Tag auf 30 deg.. Am 19. April fand ich um zwei Uhr Nachmittags einen losen,
grobkoernigen Granitsand 60 deg.,3 [48 deg.,2 Reaumur, Graeser von frischestem Gruen
wuchsen in diesem Sand], einen gleichfalls weissen, aber feinkoernigen und
dichteren Granitsand 52 deg.,5 heiss; die Temperatur eines kahlen Granitfelsen
war 47 deg.,6. Zu derselben Stunde zeigte der Thermometer 8 Fuss ueber
|