Zuerst genannt 1158 im Besitz der Grafen v. G., 1180 mainzisch,
erst in den letzten Jahren Friedrichs I. Reichsgut. Seit 1363 Beginn der
Zerstoerung, nach Ruprecht von keinem Kaiser mehr besucht. Seit 1858
Erhaltungsarbeiten. -- Angelegt als Wasserburg (vgl. Buedingen,
Waechtersbach, Burgjossa). Die noch im 15. Jh. bewohnte Vorburg jetzt nur
in den Grundzuegen zu erkennen. Die heutige Ruine gehoert der schon im 14.
Jh. verlassenen Kernburg; sie ist von allen staufischen Pfalzen die
relativ besterhaltene und kuenstlerisch edelste, wenn auch weitaus nicht
die groesste. Nach Ausweis der Steinmetzzeichen und der technischen
Eigenschaften Bau aus einem Guss. Die Hauptteile ca. 1210-20, nur die
Eingangshalle vielleicht aelter. -- Der Gr. bildet ein Trapez: an der
schmalen WSeite die Eingangshalle, an der im stumpfen Winkel davon
abbiegenden NSeite der Saalbau, an der SSeite und der polyg. gebrochenen
OSeite Ringmauern, an die sich Wirtschaftsgebaeude anlehnten. -- Die
Ringmauer 2,10 m stark, Quaderverblendung, Fuellung aus Bruchstein und
Moertelguss; Ruestloecher sichtbar, doch keine Versetzung mit der Zange. -- Der
quadr. _Bergfried_, als Wehrbau nicht sehr bedeutend, im Winkel zwischen
der SMauer und der Eingangshalle; hoelzerne Zwischendecken; kleine Tuer nach
dem Wehrgang (dessen Hoehe daraus zu bemessen ist), eine groessere auf eine
von Kragsteinen getragene Plattform, vom Hof aus mit Leitern zu ersteigen;
der obere Teil des Turms in got. Zeit restauriert. -- Das _Eingangstor_
zeigt keine Spuren von Zugbruecke und Fallgitter; doch Ansaetze zu einem
(zerstoerten) Gusserker. Es fuehrt in eine 2sch. 3jochige nach dem Hof offene
Halle; die rippenlosen Kreuzgewbb. des NSch. ursp., im Ssch. got.
erneuert. Die Sll. haben Wuerfelknaeufe mit 2teiligem Schild (eine sonst nur
im Elsass nachgewiesene Form). An der OMauer war der sog. Barbarossakopf
eingemauert, jetzt im Palas. -- Ueber der Torhalle lag die jetzt ihrer Gwbb.
beraubte, ebenfalls 2sch. _Kapelle_. -- Der _Palas_ lehnt sich an die
noerdl. Ringmauer, die Schauseite nach innen. Erhalten das Erdgeschoss mit
kleinen Fensterschlitzen und das erste Hauptgeschoss. Die Tuer, durch eine
Doppelfreitreppe zugaenglich, liegt nicht in der Mittelachse (ausserdem eine
noch erhaltene innere Treppenverbindung zur Torhalle). Sie fuehrte direkt
in den Saal (13:12 m) mit einer 5teiligen Fensterarkade (ohne Spur eines
Verschlusses); die Fundamente deuten darauf, dass 4 Sll. die Balkendecke
trug
|