en oder aehnlichen Dingen oder der
Entwicklungsphasen ein und desselben Dinges um das Wesentliche an ihnen zu
entdecken. Freilich kann nicht geleugnet werden, dass dieses Verfahren der
Generalisation die Auffindung der wesentlichen Merkmale haeufig
unterstuetzt. Sind die Umstaende und Verhaeltnisse der Gegenstaende, um deren
Erkenntnis es sich handelt, sehr verwickelt und schwer ueberschaubar, so
mag es unentbehrlich sein, aber doch nur fuer die Ausscheidung der
unwesentlichen Merkmale, nicht unmittelbar fuer die Auffindung der
wesentlichen. Die Abstraktion ist natuerlich frueher als die Generalisation,
weil deren Bedingung. Durch die Abstraktion gewinnen wir unter andrem auch
die wesentlichen Merkmale. Eine kleine Menge Wasser genuegt dem Chemiker,
die Zusammensetzung des Wassers, alles Wassers aufzuweisen, eine einzige,
beliebig gewaehlte Dreiecksfigur dem Mathematiker, die Eigenschaften aller
Dreiecke darzuthun. Das bekannte Verfahren der Induktion, bei der von
einer groesseren oder geringeren Zahl von Einzelfaellen ausgegangen und aus
ihnen mit groesserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit auf einen
allgemeingueltigen Sachverhalt geschlossen wird, kommt ebenso wie das
Verfahren der Generalisation nur dann zur Anwendung, wenn die Umstaende und
Verhaeltnisse sehr verwickelt und schwer ueberschaubar sind. "Die wahre
Methode geht" nach Liebig (von Liebig, Franz Bacon und die Methode der
Naturwissenschaften 1863 S. 47) "vom einzelnen Falle, nicht von vielen
Faellen aus". Das deutet auch Goethe an, wenn er (W. XXII. S. 264) sagt:
"Was ist das Allgemeine? Der einzelne Fall. Was ist das Besondere?
Millionen Faelle."
Indes, was ist denn das Mittel fuer die Erfassung des Wesentlichen? Ein
einfacher Blick des Geistes, ueber den freilich keineswegs jedermann
verfuegt. Eine grosse Anzahl selbst von den wissenschaftlichen Forschern
haengen an Einzelheiten, Aeusserlichkeiten, dringen nicht ein in den Kern
der Sache, nicht in das, worauf es ankommt. Der Bloedsinnige und Dumme
ermangelt dieses Blickes gaenzlich. Jener bleibt mit seinem sprunghaften
Denken keinen Augenblick bei derselben Sache, dieser sieht, wie man zu
sagen pflegt, vor lauter Baeumen den Wald nicht. Insbesondere zeigt dies
der Ungebildete durch Heranziehung aller, auch der gleichgueltigsten
Nebenumstaende bei Darstellungen und Erzaehlungen. Ihnen allen fehlt der
Blick des Geistes fuer das Wesentliche.
Etwas dieser eigentuemlichen Funktion des Bewusstseins Aehnlich
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