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ellige Abhaengigkeit der Dinge von ihm, so sind das jedenfalls viel zu allgemeine Antworten, um als genuegend gelten zu koennen, obgleich sie eine ganze Weltanschauung und vielleicht die einzig moegliche enthalten. Natuerlich muss das Weltwirkliche sich in voelliger Abhaengigkeit von Gott befinden. Der Willensakt, dem es seinen Ursprung verdankt, kann ihm nur eine scheinbare, keine wirkliche Selbstaendigkeit verleihen. Wo gaebe es in der Welt auch etwas wirklich voellig Selbstaendiges? Es giebt kein gottfremdes, ihm nicht gehoerendes Sein -- ein solches wuerde ja eine Schranke fuer Gott, ein zweiter Gott sein. Unter dieser Voraussetzung ist jener goettliche Wille nur als Selbstentsagung, Selbstentaeusserung, Selbstverzicht Gottes zu denken, durch welche den Dingen der Welt eine Selbstaendigkeit geliehen wird, die ihnen eigentlich nicht zukommt. Diese geliehene Selbstaendigkeit kommt in Raum und Substanz, hingegen die wirkliche Unselbstaendigkeit, die unbeschadet jener besteht, in Zeit und Kausalitaet zum Ausdruck. Hiernach ist die Wirklichkeit nicht wie Raum und Zeit eine Formalkategorie, was man wegen des Zusammenhangs der Entstehung unserer Erkenntnis der Wirklichkeit mit den Kategorien von Raum und Zeit erwarten sollte. Sie beruht auf dem wirklichen Akte der Selbstentsagung und Selbstentaeusserung Gottes, dessen Ergebnis, die geliehene Selbstaendigkeit, nicht als etwas bloss Scheinbares betrachtet werden kann. Die auf ihren Wirklichkeitssinn pochenden Philosophen der Gegenwart werden diese Gedanken fuer uebersteigend oder gar verstiegen halten, das ist ebenso leicht als ueberfluessig. Wuenschenswert waere, dass sie endlich erklaerten, worin denn nach ihrer Meinung die Wirklichkeit im Unterschied von der Wahrheit bestehe und ob Raum und Zeit bloss fuer das Zustandekommen unserer Erkenntnis der Wirklichkeit oder auch fuer diese selbst eine Bedeutung haben. Zwanzigste Untersuchung. Die Erkenntnis der Aussenwelt. Wenn wir die Entstehung und Zusammensetzung unsrer Vorstellungen der Weltdinge und ihrer Ordnung in Raum und Zeit ins Auge fassen, wie sie nach dem gesicherten Ergebnis der Psychologie notwendig gedacht werden muss, so koennen wir keinen Augenblick darueber zweifeln, dass wir von der Beschaffenheit dieser Dinge keine Erkenntnis haben. Die Annahme, dass die Dinge so sind, wie wir sie wahrnehmen, beruht offenbar auf einer bloss vermeintlichen, durch die Psychologie voellig beseitigten Einsicht. Fuer den
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