enhang, der
in der Ermoeglichung und Herausbildung des Bewusstseins, vor allem des
menschlichen Bewusstseins, seine Spitze hat und in ihm, wie es scheint,
seinen Abschluss findet. Es scheint nicht richtig, die Natur als Gegensatz
zum Geiste zu betrachten; vielmehr stellt sie sich uns dar als eine
Stufenleiter zum Geiste, der uns nicht bloss in unsrem Bewusstsein sondern
mehr noch in der Geschichte offenbar wird. Man koennte sagen, die Natur
oder Koerperwelt sei fuer uns, die wir allein das Bewusstsein seiner
Beschaffenheit nach kennen, das Nichtbewusstsein, also Gegensatz des
Bewusstseins. Allein das ist nur ein andrer Ausdruck fuer unser
Nichtwissen. Eher kann man sagen, das Niedere sei um des Hoeheren willen,
also in letzter Instanz alles fuer das Bewusstsein da. Herausbildung des
Nervensystems als Bedingung der Empfindung, des Bewegungssystems als
Werkzeug des Willens -- das scheint der ganze Zweck des tierischen und
menschlichen Koerpers zu sein. Wofuer waere die Farbenpracht, der
Formenreichtum der Pflanzenwelt, wenn nicht fuer das sehende Auge?
Oder soll etwa das Bewusstsein seinen Zweck in der Natur haben und ihr als
Mittel dienen? Allein die Natur geht die Jahrtausende hindurch ihren
unabaenderlichen Gang nach ehernen Gesetzen, die das Bewusstsein entdecken
und dann sich dienstbar machen, aber nicht im geringsten aendern kann. Das
Antlitz des Weltalls und der Erde bleibt das gleiche Jahrtausende
hindurch, ohne von dem Bewusstsein einen aendernden Einfluss zu erfahren.
Die Benutzung der Naturgesetze zu seinen, naemlich des Menschen Zwecken,
das sich Dienstbarmachen und Beherrschen der Natur, das Zwingen derselben
zum Gehorsam im Experiment kraft dieser Gesetze ist ferner unerklaerbar,
wenn das Bewusstsein der Natur wie das Mittel dem Zweck untergeordnet oder
um der Natur willen vorhanden waere.
Es bleibt noch eine dritte Moeglichkeit, naemlich mit der mechanischen
Naturauffassung den Zweckbegriff ganz zu eliminieren. Allein die Anhaenger
dieser Auffassung koennen der Entwicklungshypothese nicht entbehren und
fuehren mit ihr gleichsam durch eine Hinterthuer den Zweckbegriff wieder in
die Wissenschaft ein. Die Entwicklungshypothese verlegt die
Zielstrebigkeit, die Aristoteles zur Ermoeglichung der Selbstentfaltung und
Selbstentwicklung fuer jedes einzelne Naturding in Anspruch nahm, in das
Ganze der Natur. Das Niedere ist nach ihr dem Hoeheren untergeordnet und
dient ihm als Mittel zum Zwecke. Man sucht freilich
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