efaellten Urteile, bei denen die Zugehoerigkeit des Praedikates zum
Subjekt uns einleuchtet. Aber wir haben gesehen, wie unuebersehbar gross
die Wissensinhalte sind, die wir uns selbst verdanken und bei denen
ebenfalls von einem solchen Einleuchten keine Rede sein kann. Wir
bezeichneten diese Wissensinhalte als Kenntnisse und unterschieden sie von
den Erkenntnissen. Mit diesen Kenntnissen stehen die Mitteilungen zunaechst
auf einer Stufe. Aber ebenso wie die blossen Kenntnisse koennen auch sie
unter Umstaenden zu Einsichten oder Erkenntnissen erhoben werden. Es ist
also insofern kein Grund vorhanden, sie den Wissensinhalten gegenueber, die
wir uns selbst verdanken und die blosse Kenntnisse sind, fuer minderwertig
zu halten.
Sicher ist ferner, dass wir bezueglich der mitgeteilten Urteile sehr haeufig
nicht zu einer unmittelbaren Einsicht in die Zusammengehoerigkeit des
Praedikats mit dem Subjekte gelangen koennen, uns vielmehr mit der Einsicht,
dass der Mitteilende die Wahrheit sagen kann und sagen will, begnuegen
muessen, und dass wir erst hieraus auf die Zusammengehoerigkeit des
Praedikats mit dem Subjekte schliessen koennen. Aber auch von den
Wissensinhalten, die wir uns selbst verdanken und die zunaechst blosse
Kenntnisse sind, gilt, dass wir sehr oft nur eine mittelbare Einsicht von
ihnen gewinnen und sie nur durch diese mittelbare Einsicht zu eigentlichen
Erkenntnissen erheben koennen. Wenn wir eine wirkliche Einsicht gewinnen,
ist es in der That nicht von Bedeutung, ob dieselbe mittelbar oder
unmittelbar ist, ebenso wenig, ob sie eine aeussere ist, vermittelt durch
Einsicht in die Faehigkeiten und Gesinnungen der Mitteilenden, oder eine
innere, vermittelt durch Einsicht in Saetze, die von selbst einleuchten.
Auch die aeussere mittelbare Einsicht fuehrt in letzter Instanz auf Saetze
zurueck, die durch sich selbst einleuchtend sind. Ich moechte deshalb
vorschlagen, die im Deutschen (im Englischen hat sowohl believe
dafuerhalten, als faith Glauben im religioesen Sinne eine ganz andere
Bedeutung) uebliche Unterscheidung des Glaubens von dem Wissen fallen zu
lassen und an ihre Stelle die andere von Wissensinhalten, die wir uns
selbst und die wir andren verdanken, zu setzen. Es ist dies die bei den
Englaendern uebliche Unterscheidung zwischen Kenntnissen erster und zweiter
Hand. Das Wort Glaube bleibt besser wie das englische faith auf seine
religioese Bedeutung beschraenkt.
Ueberblicken wir nun einmal das unermesslic
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