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ischen Gruenden eingefuehrt wurde, zu einer gewohnheitsmaessigen Annahme geworden, ueber deren Recht oder Unrecht kaum noch reflektiert wird. Aristoteles und den mittelalterlichen Philosophen war diese Annahme voellig fremd. Auch unsere Psychologie setzt die abstrakte Trennung von Leib und Seele als selbstverstaendlich voraus, sie geht darum von den Empfindungen als den Anfangszustaenden des Bewusstseins aus und legt auf Grund derselben und im Anschluss an sie den reichen Inhalt des Bewusstseinslebens dar. Das bietet methodische Vorteile und ist insofern nicht zu verwerfen. Allein schon eine Definition der Empfindung ist unmoeglich ohne Zuhilfenahme koerperlicher Vorgaenge, der Sinnesreize und Gehirnerregungen. Ausserdem wird niemand bestreiten, dass das Kind von Empfindungen als Bewusstseinsvorgaengen noch nichts weiss. In unsrem entwickelten Bewusstseinsleben treten ferner die Empfindungen nie als Empfindungen, als Bewusstseinsvorgaenge auf. Man hat deshalb gesagt, sie seien uns nicht als Empfindungen sondern als objektivierte Vorstellungen gegeben. Was heisst das? Werden Empfindungen je objektiviert und dadurch zu Vorstellungen? Die Theorie der Objektivation und Projektion ist veranlasst durch die Farben, die Empfindungen sind und doch von uns in der Ferne als den Dingen anhaftend gesehen werden. Allein mit den Farbenempfindungen sind entsprechende Tastempfindungen associiert, die wir nur haben koennen, wenn wir den Gegenstand beruehren. Es ist darum begreiflich, dass wir beim Sehen des Gegenstandes uns in Gedanken an seinen Ort versetzen und ihn nun unmittelbar, wie mit den Tastempfindungen so auch mit den Gesichtsempfindungen der Farben umkleiden (hierin liegt der Grund, wie bei der Eroerterung ueber die Erinnerung deutlich werden wird, warum wir bei der aeussern Wahrnehmung nicht leicht von einer Einsicht reden). Wir wuerden nicht von objektivierten oder gar projizierten Empfindungen als dem unmittelbar Gegebenen reden, sondern vorziehen zu sagen, dass uns die Empfindungen nicht als Empfindungen urspruenglich gegeben sind sondern als Erkenntnismittel. Auf einer gewissen Stufe des entwickelten Bewusstseins hoeren schon beim unmuendigen Kinde die Empfindungen auf unverstandene Zustaende zu sein. Es erhebt sich der auf das Wesen der Dinge und die Wahrheit gerichtete Blick des Geistes, durchdringt die sinnliche Huelle der Empfindungen, die in jedem andere und besondere sind, und erfasst das fuer alle Zeit und darum a
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