eit (Substanz,
Groesse, Ort, Lage) in den Vordergrund. Das entspricht in gewisser Hinsicht
der thatsaechlichen Beschaffenheit unsrer Erkenntnisvorgaenge, aber in
keiner Weise dem Zwecke derselben. Je mehr wir uns von der sinnfaelligen
Wirklichkeit entfernen, desto inhaltleerer wird anscheinend unser Denken.
Wir haben immer weniger Anlass, mit der Negation zu unterscheiden und zu
trennen. Das Verhaeltnis des Enthaltenseins tritt in den Vordergrund, das
Denken ist sozusagen in dasselbe eingespannt, die Einheit wird zur
Einerleiheit, das Wesen zum inhaltsleeren Allgemeinen; selbst die Wahrheit
kommt auf das Enthaltensein zurueck (immanenter Wahrheitsbegriff). Und doch
hat das Verhaeltnis des Enthaltenseins fuer unser Erkennen nur eine
untergeordnete Bedeutung. Die sogenannte sinnfaellige Wirklichkeit kann,
wie wir noch sehen werden, nur die Bedeutung eines Erkenntnismittels
haben, das wohl die Richtung des Erkennens, aber nicht sein Ziel bestimmt.
In dieser thatsaechlichen Beschaffenheit unsrer Erkenntnisvorgaenge liegt
offenbar eine Schranke fuer das seinem Ziele zustrebende Erkennen.
Als weitere Schranken unsres Erkennens lehrt eine eingehende Betrachtung
die Kategorien des Raumes, der Zeit, der Substanz und Kausalitaet kennen,
die in unsrem Erkennen die groesste Rolle spielen. Vergleichen wir das
System der Wahrheit, wie es unsrem Erkennen gegeben wird oder
entgegentritt, einem Gebaeude, in dem wir das Gerueste oder Fachwerk von der
ausfuellenden Masse, einem Gewebe, in dem wir die Kette von dem Einschlag
unterscheiden, so koennen Raum, Zeit, Substanz und Kausalitaet als das
Gerueste oder Fachwerk fuer das Gebaeude der Wahrheit oder als die Kette fuer
das Gewebe, das sie bildet, bezeichnet werden.
Die Kategorien Raum und Zeit setzen die Sinnenbilder der Ausdehnung und
Bewegung voraus, gehen aber weit ueber diese Sinnenbilder hinaus; sie
bestehen in einer begrifflichen Bearbeitung derselben, die nicht etwa
bloss das in ihnen Enthaltene wiedergiebt, sondern auch das fuer das Denken
ihnen Zugehoerige hinzufuegt. Aber in dieser begrifflichen Bearbeitung
steckt ebenso wie in den entsprechenden Sinnenbildern ein irrationales
oder dem Denken inkommensurables Element. Es ist fuer Ausdehnung und Raum
die Beruehrung der Teile, welche das den beiden wesentliche Nebeneinander
ausschliesst; es ist fuer Bewegung und Zeit der Uebergang, der das der
Bewegung und Zeit wesentliche Nacheinander ausschliesst. Zwischen zwei
nebeneinander
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