mehr eine Kategorie? Ja, die Kategorie der
Kategorien? Das Seiende ist doch eben nur ein Seiendes dadurch, dass es
ein Wesen, eine Wahrheit hat.
Verschiedenheit und Gleichheit sind sicher unmittelbar nur Aussagen ueber
unsre Begriffe, keine Kategorien, ebensowenig das Nichtseiende, die
Negation des einen vom andern; Mensch als Nicht-Pflanze z. B. Demnach kann
auch die Zahl keine Kategorie sein; sie ist der Gattung verwandt und wie
diese Zusammenfassung niederer Einheiten zu einer hoeheren Einheit; nur
dass bei der Gattung in dieser hoeheren Einheit die niedern fuer das
Bewusstsein verschwinden, waehrend sie bei der Zahl im Bewusstsein
festgehalten werden. Aber wie steht es mit der Einheit im hoechsten Sinne?
Ist sie auch keine Kategorie? Sicher ist sie eine Kategorie. Nur dadurch,
dass das Seiende ein Teil der Einen Wahrheit ist und an ihr teilnimmt, ist
es ein Seiendes; die Einheit wie das Wesen, wie die Wahrheit selbst ist in
der That die hoechste Kategorie; sie ist von Wahrheit und Wesen nicht zu
trennen, so wenig wie das Wesen von der Wahrheit und die Wahrheit vom
Seienden.
Es mag angemessen sein, das fuer ein Ding Notwendige und das ihm Zufaellige
zu unterscheiden; aber wichtiger ist die Frage, ob etwas darum, weil es
zufaellig ist, weniger zum Seienden gehoert. Zufaellig ist dem Menschen das
Kranksein, das Krueppelhaftsein, wohl auch die Farbe, die schwarze, gelbe,
rote Haut; aber sind diese Eigenschaften darum weniger seiend, weil sie
zufaellig sind? Was hat es mit dem Zufaelligen ueberhaupt in Hinsicht des
Seins auf sich? Fragen wir endlich, ist die Wirklichkeit eine Kategorie?
Auch die nichtseinsollende Wirklichkeit? Sicherlich wird man diese Frage
bejahen muessen! Wir kommen auf den ersten Teil derselben zurueck. Wie steht
es mit der Negation, die als Negation des Nichtzugehoerigen,
Nichtenthaltenen fuer den Fortschritt unsres Erkennens von so grosser
Wichtigkeit ist? Hat sie eine reale Bedeutung? Wenn man sagt, das eine ist
bloss nichtseiend mit Bezug auf das andere, nicht aber an sich, so
vergisst man, dass das Nichtsein des andern die Beschraenktheit, die
Endlichkeit des einen, gleichsam das im einen selbst vorhandene Nichtsein
voraussetzt. Was hat es mit diesem anscheinend seienden Nichtsein auf
sich?
Wie die Praedikabilien von dem Gedanken des Enthaltenseins, von dem
Verhaeltnis des Allgemeinen zum Besondren beherrscht sind, so tritt fuer die
Tafel der Kategorien die sinnliche, sinnfaellige Wirklichk
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