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ordrand des Persischen Meerbusens ergoss. Dorthin hatten sich die Nestorianer gefluechtet, als das Concil zu Ephesus 431 n. Chr. ihre Lehre fuer ketzerisch erklaerte. Sie fuehrten dem Orient die Keime klassisch-litterarischer und wissenschaftlich-medicinischer Bildung zu, namentlich auch die Anfangsgruende chemischer Kenntnisse. Die Beziehungen Gondisapurs zu Indien bewirkten zugleich, dass sich der Einfluss der indischen Arzneilehre dort geltend machte und eine Akademie erbluehte, die nicht nur die Traditionen der griechischen Medicin und Naturwissenschaften in sich aufnahm, sondern dieselben auch wesentlich foerderte. Hier wurde allem Anschein nach die Kunst der Zuckerraffinerie erfunden, daher auch "Kand" der persische Name fuer den gereinigten Zucker ist. Durch die Araber kam das Zuckerrohr im achten Jahrhundert nach Spanien, im neunten nach Sicilien. In Venedig lassen sich 1150 bereits Zuckerbaecker nachweisen. Die drei wichtigsten Productionsstellen des Zuckers im Mittelalter waren Syrien, Aegypten und Cypern. Ihre Bedeutung schwand, als Vasco de Gama 1498 den directen Weg nach Ostindien um das Cap der guten Hoffnung fand und der Handel mit indischem Zucker so in die Haende der Portugiesen fiel. Damit war der dominirende handelspolitische Einfluss Venedigs und seine Macht fuer immer gebrochen; an Stelle des Mittelmeers wurde der atlantische Ocean der Schauplatz des Weltverkehrs. Um 1580 begann Sicilien seine Zuckerproduction einzustellen, da diese gegen die ueberseeische Concurrenz nicht mehr ankaempfen konnte. Denn um jene Zeit hatte auch schon der amerikanische Zucker, besonders der brasilianische, die Bedeutung eines Weltproductes gewonnen und gelangte bis nach Palermo. Der Zuckerverbrauch stieg ganz enorm in Europa, und im Jahre 1600 hatte auch Deutschland, nach v. Lippmann, schon mehrere Zuckerraffinerien aufzuweisen. Freilich scheinen dieselben nach dem dreissigjaehrigen Kriege sich nur noch in Hamburg gehalten zu haben. Unter Friedrich dem Grossen entstanden zahlreiche Zuckerraffinerien in Preussen und wurden durch Prohibitivzoelle geschuetzt. Die Suessigkeit des Ruebensaftes hatte den Chemiker Markgraf veranlasst, Zucker aus demselben darzustellen, was ihm um 1747 gelang. Doch fand das gewonnene Product keine Verwerthung, zum Theil schon deshalb nicht, weil es an genuegend zuckerreichen Rueben damals noch fehlte. Diesem Mangel wusste erst Achard aus seinen Guetern bei Berlin um 1786 in groesserem Massstab
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