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" von demselben als von etwas laengst Bekanntem spricht. In Europa begann sich der Theegenuss erst um 1630 zu verbreiten, unter dem Einfluss der hollaendisch-ostindischen Gesellschaft und der Lobpreisungen, welche einige hollaendischen Aerzte diesem Getraenk zu Theil werden liessen. Der Thee sollte die Lebenskraft steigern, das Gedaechtniss staerken, alle seelischen Faehigkeiten erhoehen, das Blut in willkommenster Weise verduennen. Gegen Fieber wurde vorgeschrieben, nicht weniger als vierzig bis fuenfzig Tassen hintereinander zu trinken. Zu dem interessanten Werke von Le Grand d'Aussy, welches 1782 zuerst erschien und die Geschichte des Privatlebens der Franzosen (_Histoire de la vie privee des Francois_) erzaehlt, ist zu lesen, dass der Thee in Paris 1636 bekannt wurde und bald zu Ansehen gelangte, weil ihn der Chancelier Seguier unter seine Protection nahm. Es scheint, dass sich in Paris einzelne Personen auch auf das Rauchen des Thees verlegten, so wie man Tabak raucht, und der Arzt Bligny ruehmt sich, aus dem Thee eine Conserve, ein destillirtes Wasser und zwei Arten von Syrup dargestellt zu haben. In England war das Theetrinken um 1700 schon allgemein verbreitet und der Thee besteuert. Deutschland verdankt die Bekanntschaft mit dem Thee den hollaendischen Aerzten des Grossen Kurfuersten. Im Jahre 1662 kostete, nach den von Flueckiger veroeffentlichten Documenten, eine Hand voll Thee in den Apotheken der Stadt Nordhausen noch fuenfzehn Gulden, doch im Jahre 1689 in Leipzig nur noch vier Groschen. Nach Russland gelangte der Thee nicht ueber das westliche Europa, sondern direct mit einer asiatischen Gesandtschaft, und schon in der zweiten Haelfte des siebzehnten Jahrhunderts wurde der Thee dort zu einem allgemein verbreiteten Getraenk. Der Thee heisst demgemaess dort Tschai, entsprechend der Benennung wie wir sie auch bei den Arabern im achten Jahrhundert schon finden, waehrend in Polen aus _herba Theae_ "_Herbata_" gebildet worden ist. Der wichtigste Bestandtheil der Theeblaetter ist das Coffein, derselbe Koerper, den die Kaffeebohnen fuehren und der auch dem Theobromin der Cacaobohnen aeusserst nahe steht. Ebenso ist der Paraguay-Thee oder Mate coffeinhaltig, und denselben Stoff fuehren auch die Kola-"Nuesse". Die Kultur des Kaffeebaumes haben die Araber zuerst in grossem Massstaebe betrieben, waehrend Europa, die Tuerkei ausgenommen, vor Mitte des siebzehnten Jahrhunderts nur wenig von dem Bestehen dieses Genu
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