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endig das Werk eines Mannes sein? Rousseau selbst wuerde so nicht schliessen. Er sagt vielmehr, was er dem Frauenzimmer ueberhaupt absprechen zu muessen glaube, wolle er darum keiner Frau insbesondere streitig machen. (Ce n'est pas a une femme, mais aux femmes que je refuse les talents des hommes.[4]) Und dieses sagt er eben auf Veranlassung der "Cenie"; ebenda, wo er die Graffigny als die Verfasserin derselben anfuehrt. Dabei merke man wohl, dass Graffigny seine Freundin nicht war, dass sie Uebels von ihm gesprochen hatte, dass er sich an eben der Stelle ueber sie beklagt. Demohngeachtet erklaert er sie lieber fuer eine Ausnahme seines Satzes, als dass er im geringsten auf das Vorgeben des Chevrier anspielen sollte, welches er zu tun, ohne Zweifel, Freimuetigkeit genug gehabt haette, wenn er nicht von dem Gegenteile ueberzeugt gewesen waere. Chevrier hat mehr solche verkleinerliche geheime Nachrichten. Eben dieser Abt, wie Chevrier wissen will, hat fuer die Favart gearbeitet. Er hat die komische Oper "Annette und Lubin" gemacht; und nicht sie, die Aktrice, von der er sagt, dass sie kaum lesen koenne. Sein Beweis ist ein Gassenhauer, der in Paris darueber herumgegangen; und es ist allerdings wahr, dass die Gassenhauer in der franzoesischen Geschichte ueberhaupt unter die glaub- wuerdigsten Dokumente gehoeren. Warum ein Geistlicher ein sehr verliebtes Singspiel unter fremdem Namen in die Welt schicke, liesse sich endlich noch begreifen. Aber warum er sich zu einer "Cenie" nicht bekennen wolle, der ich nicht viele Predigten vorziehen moechte, ist schwerlich abzusehen. Dieser Abt hat ja sonst mehr als ein Stueck auffuehren und drucken lassen, von welchen ihn jedermann als den Verfasser kennet und die der "Cenie" bei weitem nicht gleichkommen. Wenn er einer Frau von vierundfunfzig Jahren eine Galanterie machen wollte, ist es wahrscheinlich, dass er es gerade mit seinem besten Werke wuerde getan haben?-- Den zweiundvierzigsten Abend (montags, den 13. Julius) ward "Die Frauenschule" von Moliere aufgefuehrt. Moliere hatte bereits seine "Maennerschule" gemacht, als er im Jahre 1662 diese "Frauenschule" darauf folgen liess. Wer beide Stuecke nicht kennet, wuerde sich sehr irren, wenn er glaubte, dass hier den Frauen, wie dort den Maennern, ihre Schuldigkeit geprediget wuerde. Es sind beides witzige Possenspiele, in welchen ein Paar junge Maedchen, wovon das eine in aller Strenge erzogen und das andere in aller Einfalt auf
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