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Architekten _Nosseni_ aus Lugano; Guss der Figg. von _Carlo di Cesare_ aus
Florenz. Die Wandflaechen unter und zwischen den 7 got. Fenstern erhielten
eine vorgeblendete Kulissenarchitektur in 2 Geschossen, unten gekuppelte
Sll., oben Pilaster. Sockel und Gebaelk stark vorgekroepft, alle Formen
hoechst nachdruecklich, eigentlich schon bar., Material mehrfarbiger Marmor,
oben Sandstein. In den Nischen der unteren Reihe 6 Maenner und Frauen des
kurfuerstlichen Hauses ueberlebensgross, vergoldete Bronze, tuechtige,
lebensvolle Auffassung, gediegene Materialbehandlung; in der oberen Reihe
8 Propheten; an der Decke gemalt das Nahen des Juengsten Gerichts, sehr
manieriert. Im Chorschluss Altar mit Kruzifix, dahinter Charitas und
Justitia; oben gegen das Fenster sich abzeichnend die grossartige Fig. des
Auferstandenen. Der Stil dieser Arbeiten des _Carlo di Cesare_ steht etwa
zwischen _Jacopo Sansovino_ und _Giovanni da Bologna_, waehrend _Nossenis_
Bildnisfigg. mit _Leone Leoni_ zu vergleichen sind. Auf dem Fussboden des
Chors messingne gravierte _Grabplatten_ von 28 Familienmitgliedern, von
Heinrich dem Frommen {~DAGGER~} 1541 bis auf Sibylla Maria {~DAGGER~} 1643. 1811 wurde das
_Grabmal der Kurfuerstinnen Anna_ und _Wilhelmine_ aus Schloss Lichtenberg
hierher versetzt, bez. _Balthasar __ Permoser_ 1703. -- Im Schiff und in
der Turmhalle viele _Epit_.; anderes in der St. Annakap. [Die ma.
Ausstattung grossenteils zu Grunde gegangen; wertvolle Reste im Museum und
im Dresdener Altert.-Ver.]
*Jakobi-K*. Angelegt im 1. Drittel 13. Jh., doch gaenzlich um- und verbaut;
um 1500 in 3sch. Hallenkirche verwandelt. -- _Altarwerk_ bez. _Bernhard
Diterich_ 1610. -- _Kanzel_ 1564, schoene Sandsteinarbeit. -- _Taufstein_
bez. 1555 H. W. (_Hans Walter_), glaenzend reiche Komposition, am Fuss vier
Kindergestalten. (Dies Motiv war in der Gegend lange beliebt: um 1510 in
Annaberg, 1610 in Doerntal, 1650 in Pfaffroda). In der Sakristei grosses
bar. Elfenbeinkruzifix, _Balth. Permoser_ zugeschrieben.
*Nikolai-K*. Von der rom. Anlage des 13. Jh. die unteren und mittleren
Teile der westl. Doppeltuerme. Letzte Ueberarbeitung 1752. An der NSeite ein
schoener rom. Kopf eingemauert. -- Chor 1386.
*Petri-K*. Von der rom. Anlage im SO der "Hahnen-Turm" erhalten; sonst
Neubau 1401 und 1728.
*Thuemerei* (Chorherrenhof), 1484. Im Erdgeschoss schoen gewoelbte Raeume, im
Obergeschoss kunstvoll behandelte Balkendecken mit Holzpfll. Das Aeussere
wenig
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