en der Eingeborenen (vergl. z.B. Lutteroth Geschichte der
Insel Tahiti 172 u. sonst) gewaltsam eingefuehrt ist. Und schlimm genug
waren die Folgen dieser Einfuehrung. "Als die Tahitier von fremden
Seeleuten und Sandwichinsulanern geistige Getraenke von einheimischen
Wurzeln zu destilliren gelernt und Rum in reichlicher Menge von ihnen
empfangen hatten, da verbreitete sich Trunksucht sehr allgemein, und
alle die Demoralisation, die Verbrechen, das Elend, welches ihr folgt,
kam ueber das Volk. Unthaetigkeit wuchs, Streit in den Familien nahm
ueberhand, die Verbrechen der Areois (ueber welche wir sogleich reden)
nahmen zu", sagt Ellis 1, 108 und so wie hier und noch aerger war es zu
Hawaii und an den Kuesten von Neuseeland. Allein die Eingeborenen (vergl.
Ellis u.a.O.) haben sich an vielen Orten, Dank dem reinen Eifer der
Missionaere, wieder von diesem so gefaehrlichen Laster befreit; in
Neuseeland sowohl wie in Hawaii schadet der Rum nur an den Kuestenplaetzen
den Eingeborenen und das ueberall wachsende Christenthum hat siegreich
auch in Tahiti und sonst diese Gefahr im Allgemeinen abgewendet.
Bei weitem verhaengnissvoller aber wirkten die geschlechtlichen
Ausschweifungen, die wohl bei keinem Volk der Welt so schamlos
verbreitet waren, wie in Polynesien. Jede Reisebeschreibung (auch andere
Buecher als die schamlose Reise der Pandora von Hamilton) rechtfertigt an
hundert Stellen den Namen la nouvelle Cythere, welchen Bougainville der
Insel Tahiti gab. Nicht nur, dass auf Tahiti, Hawaii, Neuseeland, auch
auf Tonga (obwohl man hier strenger lebt) und auf Samoa (nach Wilkes)
wenigstens Fremden gegenueber die Maedchen ganz frei waren; so ist auch
nirgends die Prostitution der Weiber durch Vaeter, Brueder, Gatten frecher
betrieben wie hier. Polygamie herrschte ueberall. Gastfreunden bot man
die Weiber an, vornehme Frauen lebten ganz zuegellos. Fuer Hawaii bezeugt
dies, um nur einige Beweisstellen anzufuehren, Jarves 80, fuer Tahiti Cook
und alle andern Reisenden, fuer Waihu Moerenhout 1, 26, fuer die Markesas
Porter (Journal of a cruise in the Pacif. Ocean 1812-14) 2, 60,
Krusenstern 1, 221; nach Mathias G*** 152 herrscht indess Prostitution
nur in den Haefen. Neuseeland stand etwas hoeher; doch waren auch hier die
Maedchen vollstaendig ungebunden (Dieffenb. 2, 40). Die Weiber selbst
lockten die ankommende Mannschaft von Wallis Schiff durch die
unanstaendigsten Geberden ans Land und die Maenner, welche das Geschaeft
abschlossen
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