, deren recht viele zu besitzen
eine grosse Ehre ist; und so entstehen bloss zu diesem Zwecke im
Distrikt Namototte (Speelmannsbai) die hartnaeckigsten und moerderischsten
Kriege (N. Guin. 109 ff. und daher wohl Finsch 82).
Aber schlimmer als ueberall ist die Geringschaetzung des Menschenlebens
auf den Fidschiinseln, deren Einwohner im Ruf einer besonderen
Tapferkeit auch auf Tonga stehen, und die von solchen Tonganern, welche
Kriegsabenteuer erleben und zu Hause selbst als Krieger beruehmt sein
wollten, vielfach besucht wurden (Mariner). Krieg ist nun auch, nach
Wilkes 3, 63, ihre so bestaendige Beschaeftigung, dass irgend welcher
Kampf auf der Gruppe immer herrscht; und da die Insulaner ebenso
blutduerstig als verraetherisch sind (Hale 50), so sind diese Kriege sehr
zerstoerend. Doch fuehren sie den Krieg, der indessen stets offen angesagt
wird, nur durch Verrath und heimlichen Ueberfall; weshalb sie Williams
und Calvert (1, 43) und ebenso Erskine (249) geradezu feig nennen. Wegen
des bestaendigen Verrathes herrscht ein grenzenloses Misstrauen auf der
Gruppe, Niemand geht, aus Furcht ueberfallen zu werden, ohne Waffen
(Will. u. Calv. a.a.O.), Niemand traut einem andern, selbst nicht den
naechsten Verwandten (Hale 51). Und das nicht ohne Grund: denn da zu
ihren nur einigermassen solennen Bewirthungen Menschenfleisch nothwendig
gehoert, so werden oft die harmlosesten Wanderer (je harmloser, desto
eher), Weiber bei der Feldarbeit u.s.w. ueberfallen und getoedtet, wozu
Erskine 182 empoerende Beispiele erzaehlt. Wenn auch die Schlachten,
sobald nur einige gefallen sind, aufhoeren (Jackson bei Erskine 425), so
sind die Kriege doch ausserordentlich blutig durch die sinnlose Wuth,
mit der Alles, was ihnen in die Haende kommt, gemordet wird. Bei
Ueberfaellen, die sehr haeufig sind, machen sie es nicht anders, so dass
oft ganze Distrikte (Erskine und Jackson a.a.O. Seemann Zeitschr. 9,
476) vernichtet werden. Wer einen Menschen erschlagen hat, bekommt einen
Ehrennamen und wird durch besondere Ceremonien geweiht (Will. u. Calvert
55), gerade wie in einigen Gegenden Neuguineas nur der Kakadufedern
tragen darf, der einen Feind getoedtet hat, und bei den alten Deutschen
nur ein solcher aus dem kostbarsten und heldenhaftesten Trinkgefaess, dem
Schaedel des erschlagenen Feindes, trinken durfte.
Der Kannibalismus ferner steht hier in solcher Bluethe, wie wohl nirgends
sonst auf der Welt. Erskine, der um 1840 die Gruppe besuchte, gib
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