nesischen Inseln, so finden wir auf Vanikoro
unter den einzelnen Staemmen fortwaehrenden Kampf (D'Urville 5, 165) und
wenn sie auch keine Kannibalen zu sein behaupten, so dienen die Schaedel
der Feinde doch als Trophaeen (eb. 217), welche oeffentlich aufbewahrt
werden. Auch auf Tanna herrscht bestaendiger Krieg der einzelnen Staemme
unter einander (Turner 82, Gill 227), da jede Privatbeleidigung einen
oeffentlichen Krieg nach sich zieht (85), und ausgebildetster
Kannibalismus: die erschlagenen Feinde werden mit Yams gekocht, Farbige
den Weissen vorgezogen, einzelne Portionen des Fleisches an Freunde
geschickt als Ehrengeschenke u.s.w. (82). Auch auf Fate und Aneitum,
obwohl beide minder kriegerisch sind, findet sich der Kannibalismus
(Turner 393. 371. Gill 66). Erromango und Mare (Nengone), auf welcher
letzteren Insel zwei feindliche Staaten neben einander bestanden, waren
fortwaehrend von leidenschaftlichem Krieg heimgesucht und die
Anthropophagie hatte hier einen solchen Grad erreicht, dass selbst die
naechsten Verwandten, wenn man mit ihnen in Streit gerieth, erschlagen
und gefressen wurden (Gill 10-11; 122. Turner 400. 411). Es ist eine
leere Behauptung oder auch Einbildung der katholischen Mission, dass sie
auf Neukaledonien den Kannibalismus haette aufhoeren machen (Montreval in
nouv. annal. de la foi 1854, 94); Turner (um anderer zu geschweigen)
fand ihn daselbst sehr ausgebildet und so unbefangen, dass er ueberall
eingestanden und besprochen wurde (426), wie er uns auch von den
bestaendigen Kriegen der Insel (428) berichtet. Die Bewohner von Isabel
schildert schon Mendana 1595 (Dalrymple 91) als Menschenfresser und
eifrige Krieger, wie sich auch die Bewohner von Guadalcanar zeigen.
Eifrige Krieger und Menschenfresser sind auch die Eingeborenen der
Lusiade (Salerio bei Petermann 1862, 342-344) und von der Nordwestkueste
von Neuguinea sagt einer der besten Kenner dieser Gegenden, Marsden (in
Transact. of the Reg. Asiat. Soc. 3,125), dass daselbst ein aeusserst
roher Kannibalismus herrsche: man frisst Feinde so gut wie Freunde,
natuerlich Gestorbene so gut wie Erschlagene, und ist dieser Nachricht
gegenueber nicht abzusehen, wie Finsch (49) seine Behauptung, noch sei
von keinem glaubwuerdigen Manne bestimmte Nachricht ueber das Vorkommen
des Kannibalismus auf Neuguinea gegeben, aufrecht halten will. Einzelne
der neuguineischen Staemme sind Koepfeschneller, d.h. sie schlagen todt,
wen sie finden, um Koepfe zu erbeuten
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