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er freilich durch seine Geschicklichkeit (Waffen darf er nicht haben),
wenn sie ausreicht, ausweichen darf (Grey 2, 244-45). Die Haftbarkeit
der Familie, des Stammes fuer den Einzelnen ist hier wo moeglich noch
fester, als irgendwo sonst (Grey 2, 239-40; 235-36).
In Mexiko war die Verfassung streng monarchisch, wobei der Adel, der
frueher wahrscheinlich die hoechste Staatsgewalt selbst in Haenden gehabt
hatte (Waitz 4, 71), wie in anderen monarchischen Staaten auch, grosse
Vorrechte ueber das Volk hatte. Der Herrscher, weil er Stellvertreter
Gottes auf Erden war, hatte unumschraenkte Gewalt (Waitz 4, 68); und
mochte dadurch auch mancherlei Ungerechtigkeit und Gewaltthaetigkeit
geschehen, mochten einzelne Fuersten ihre Macht missbrauchen, wie denn
namentlich der letzte von ihnen, Montezuma II., seinen gewaltthaetigen
und hoffaertigen Charakter in noch schaerferer Entwickelung des
Absolutismus und der Sonderstellung des Adels zeigte; das wurde doch vom
Volk ertragen, ohne dass dadurch das Volk noch auch durch den Unwillen
des Volkes die Herrscher gefaehrdet waren. Schlimmer war, dass die
Herrscher durch ihren Absolutismus den eigenen Willen des Volkes zu sehr
gelaehmt hatten. "Die strenge und allgemeine Fuegsamkeit in den Willen des
Herrschers hat sich von Seiten des Volkes bei mehreren Gelegenheiten in
unzweideutiger Weise gezeigt: auf einen Wink von Montezuma blieb Alles
ruhig, sogar als er selbst von Cortez gefangen gesetzt wurde und mit der
Eroberung der Hauptstadt hoerte jeder Widerstand auf, nicht bloss weil
die Grossen des Reichs dort alle vereinigt waren, sondern auch weil mit
dem Falle des Herrschers fuer die bis zum Aeussersten standhaft
gebliebenen Mexikaner die Pflicht der Selbstverteidigung wegfiel.
Revolutionen des Volks waren--abgesehen von neu eroberten Laendern--fast
unbekannt" (Waitz 4, 68). Am gefaehrlichsten aber war die
Eroberungspolitik des mexikanischen Staates. Um alle Laender sich und
ihrem Gotte Huitzilopochtli zu unterwerfen, was das stete Streben der
Mexikaner war (4, 117), hatten sie ihre Herrschaft vom atlantischen bis
zum stillen Ozean ausgedehnt, ohne aber wirklich Widerstand leistende
Laender ernstlich zu bezwingen und sich zu assimiliren. Und Montezuma II.
noch machte es ebenso. Waehrend in seinen Laendern Empoerungen der
unterworfenen Laendertheile ausbrachen, schickte er, anstatt das
Gewonnene dauernd zu fesseln, seine Heere in immer fernere Gegenden, um
immer mehr zu gewinnen (Waitz
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