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ganzen Vorrath von Pelz, den jene besitzen, den Besinnungslosen abnehmen, um sich fuer "die Menge des getrunkenen Branntweins bezahlt zu machen." So verliert der Unglueckliche, faehrt Krusenstern fort, den Lohn monatelanger Muehe, statt sich zum Leben nuetzliche und noethige Dinge kaufen zu koennen, in einem Rausche. "Groesseres Elend (S. 54) ist auch mit Niederdrueckung seines Geistes verknuepft, welche einen aeusserst schaedlichen Einfluss auf seinen ohnehin schon siechen Koerper haben muss, da dieser zuletzt bei gaenzlichem Mangel an substantieller Nahrung und jeder medizinischen Huelfe beraubt solchen harten Stoessen nicht lange widerstehen kann. Dies scheint mir die wahre Ursache ihrer jaehrlichen Abnahme und allmaehlichen gaenzlichen Ausrottung zu sein, welche durch epidemische Krankheiten, die sie haufenweise wegraffen, befoerdert wird." Auch auf friedlichem Wege wird ihre Zahl verringert: denn hier und auf den Aleuten sind sie mit den Russen vielfach durch Heirathen zusammengeschmolzen. Allein auch auf den Aleuten haben sich die Russen meist nur feindselig gezeigt. Namentlich sind es die russischen Wildjaeger (Promyschlenniks, welche von 1760-90 die Inseln beherrschten, Waitz 3, 313), die sich durch wueste Grausamkeit auszeichnen. "Sie pflegten nicht selten Menschen dicht zusammenzustellen und zu versuchen, durch wie viele die Kugel ihrer gezogenen Buechse hindurchdringen koenne", sagt Sauer (aus dem Tagebuch eines russischen Offiziers, das er in den Anhaengen an seine Reise mittheilt) bei Chamisso 177. Dazu kommt noch die sklavische Knechtung, in welcher Kamtschadalen und Aleuten von den Russen gehalten werden (Chamisso 177 und Langsdorff): wie denn z.B. die Haelfte der gesammten maennlichen Bevoelkerung von 18-50 Jahren das ganze Jahr hindurch unentgeltlich von ihnen in Anspruch genommen wird (Kittlitz 1, 295). Daher hat Waitz ganz Recht, wenn er die Nachrichten ueber das milde Verfahren der Russen nicht eben hoch anschlaegt (3, 313-14). Nach den Schilderungen von Chamisso, der hier mit Kotzebue (1, 167--68) ganz uebereinstimmt, sind sie jetzt ein traeges auch in seiner Freude truebes und theilnahmloses Volk (Cham. 177), wozu sie in Folge des unaufhoerlichen Drucks geworden sind. Einzelne sollen sich, aehnlich wie die "wilden Maenner" von Tahiti, in die Berge gefluechtet haben und dort ein kuemmerliches Leben fristen (Chamisso 177). Von der Inselwelt des stillen Ozeans kamen die Europaeer zuerst in daue
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