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oethig. Die groessere Ausdauer des Negers beruht auf seinem anders gearteten Naturell, was wir zunaechst nach der psychischen Seite hin verfolgen wollen. Vom Charakter des Negers ist jeder melancholische Zug ausgeschlossen. Jeder momentane Eindruck ist bei ihrer derb sinnlichen Natur so maechtig, dass der folgende den vorhergehenden sofort ausloescht, und so vergessen sie dadurch auch im tiefsten Elend ihre schlimme Lage rasch und gaenzlich, wenn irgend eine ploetzliche Anregung zur Lust ueber sie kommt. So zwingen sie die Sklavenhaendler, um sie ueber ihr oft toedtliches Heimweh hinwegzubringen, bisweilen mit der Peitsche zum Tanz, der sie dann in seiner sie nun ganz beherrschenden Ausgelassenheit alles Unglueck vergessen laesst (Waitz 2, 203). Diese rasch wechselnde Gemuethslage hilft ihnen ueber vieles Schwere hinweg und ist klar, wie sehr sie im Gegensatz steht ebenso zu dem zaehen Festhalten eines Gedankens, wie wir es beim Amerikaner und Polynesier so vorherrschend finden, als zu der Melancholie dieser Voelker. Auch die sinnlichen Genuesse wirken auf den Neger viel befriedigender, als auf die anderen Voelker; seine grosse geschlechtliche Sinnlichkeit ist wiederum fuer die Fruchtbarkeit seiner Race von grosser Bedeutung und so massenhafte und uebertriebene Ausschweifungen wie bei den Polynesiern finden sich bei ihnen nicht. Auch sein Hang zum Phantastischen muss erwaehnt werden, denn auch er dient sehr dazu, ihm seine Lage oft in ganz anderem Lichte erscheinen zu lassen, als sie ist. Hiermit vereinigt sich eine gewisse Stumpfheit und Traegheit des geistigen Lebens sehr wohl, die vor Vielem und gerade dem Schmerzlichsten den Neger beschuetzt: er wird sich fast nie moralisch vernichtet und dadurch in seiner innersten Persoenlichkeit verwundet fuehlen. Auch ist seine grosse Gutmuethigkeit und seine innige Religiositaet hierbei nicht ausser Acht zu lassen. Zweitens aber scheint auch die physische Natur weit minder empfaenglich und empfindlich zu sein, als die der meisten anderen Voelker. Sei es, dass er durch allmaehliche Gewoehnung, durch das Klima seines Landes oder durch urspruengliche Anlage haerter ist: er vertraegt es, in ganz andere Himmelsstriche verpflanzt zu werden; er haelt sogar die Luft der Malariagegenden und noch dazu bei taeglicher oft sehr grosser Anstrengung ohne Schaden aus, welchem allen die meisten anderen Voelker regelmaessig erliegen. Er ist also schon durch seinen Koerper gesicherter. Dritten
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