Theil die
Englaender in Amerika. Das ewige Blutvergiessen und Morden musste sie
immer gleichgueltiger, immer roher machen und dadurch schwanden
selbstverstaendlich gar manche andere Interessen; Faulheit und so manches
andere, obwohl gar manche Kolonisten auch davon einen reichlichen
Vorrath mitbrachten, war die natuerliche Folge der fortgesetzten
Grausamkeit. Fuehrt uns dieser letztere Punkt schon aus dem theoretischen
und moralischen mehr ins praktische Gebiet, so gibt es auch noch andere
praktische Gruende, welche fuer Schonung und Hebung der Naturvoelker,
keinen aber, der dagegen spricht. Waitz (1, 484) setzt auseinander, dass
bei den grossen Unterschieden in der Naturumgebung der Menschen, bei den
mannigfaltigen Faehigkeiten und Eigenschaften, welche die verschiedenen
Voelker im und durch den Lauf der Zeiten entwickeln, die Civilisation der
gesammten Menschheit auch in hoechster Vollendung keine ganz gleiche zu
sein braucht, ja auch nur sein kann. "Ohne dass ein Volk dem anderen die
materielle oder die geistige Arbeit ganz abnehmen koennte, wuerde sich
doch das Verhaeltniss so gestalten, dass bei einigen die eine, bei
anderen die andere Art der Arbeit in ein entschiedenes Uebergewicht
traete, dass einige in der einen, andere in der anderen Richtung sich
produktiver zeigten und dem entsprechend auf die uebrigen wirkten und
ihnen mittheilten. Den Tropenlaendern wuerde alsdann mehr oder weniger
allgemein die ueberwiegende Produktion der materiellen, den gemaessigten
Klimaten die der geistigen Gueter zufallen. Eine hohe Stufe
intellektueller Bildung, tiefes Denken und eine durchgebildete, auf
feiner und vielseitiger Ueberlegung ruhende Sittlichkeit, scheint bei
der geistigen Erschlaffung kaum erreichbar zu sein, welche das Leben in
der heissen Zone fuer den Europaeer wie fuer den Eingeborenen mit sich
bringt" (1, 185). Gerade weil aber das Leben unter den Tropen
erschlaffend wirkt und auf den weissen Einwanderer noch mehr als auf den
Eingeborenen, so ist es fuer ersteren der groesste Vortheil, wenn ihm
Unterstuetzung von letzteren zu Theil wuerde. Von wie grossem Segen waere
es fuer alle Kolonien, statt wie jetzt in oft so blutiger Feindschaft mit
den Eingeborenen zu leben, in ihnen Helfer und freundliche und
intelligente Arbeiter zu finden und so empfiehlt sich schon von rein
praktischer Seite fuer den Europaeer die Schonung und Hebung der
Naturvoelker durchaus.
Auch haben diese letzteren manches und wenn es bloss die
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