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virung hier uns zu weit fuehren wuerde. Und doch laesst es sich nicht laeugnen, dass alles wirkliche Fortschreiten der gesammten Menschheit, wodurch sie immer reiner und wirklich menschlicher sich entwickelt, nicht sowohl auf intellektuellen als auf moralischen Geistesthaten beruht. Die europaeische Gesellschaft ist zu ihrer heutigen Hoehestufe emporgehoben erstens durch die Gleichstellung der Frauen bei den Germanen, zweitens die rein moralische Macht des Christenthums, drittens die Reinigung des Christenthums und die Anerkennung der individuellen Geistesfreiheit durch die Reformation und die Reinigung der sozialen Verhaeltnisse durch die Revolution des vorigen Jahrhunderts. Letztere trug auch gleich den Naturvoelkern die besten Fruechte: denn dass Polynesien wesentlich anders behandelt ist, als Amerika, dazu trugen nicht wenig bei die Lehren von Maennern wie Rousseau, der Gedanke, dass alle Menschen, mochten sie nun durch Staende oder Hautfarbe und Sprache verschieden scheinen, in ihrem Wesen gleiche Menschen seien; ja die Ansicht, welche man von diesen Voelkern lange Zeit in Europa hegte, beruhte gleichfalls auf diesen Gedanken, da sie hauptsaechlich durch die Werke der Forster hervorgerufen wurden, diese aber eifrige Anhaenger Rousseau's waren.--Neben jenen Hauptfoerderungen der Menschheit darf man einige andere zwar nicht in erster Linie anfuehren, aber auch ebensowenig ganz uebersehen, und dahin gehoert die Erweckung des reinen Schoenheitssinnes, der wahren Kunst durch die Griechen. Waehrend nun im Leben der Voelker und der Einzelnen es sich nur allzuhaeufig zeigt, dass die groesste Ausbildung der Intelligenz auf die sittliche Vollendung eines Menschen gar keinen Einfluss hat, so foerdert umgekehrt jeder sittliche Fortschritt der menschlichen Gesellschaft ihre intellektuellen Leistungen und ist ohne eine solche Foerderung gar nicht zu denken, da ja jeder wirklich bedeutende sittliche Fortschritt die Menschheit in ihrem ganzen Wesen hebt und weiter entwickelt, und nur wo dieser Doppelfortschritt geschieht, kann von einem wirklichen Hoehersteigen die Rede sein. Man hebt nie ein Volk nur durch Industrie und Lehranstalten, wenn man es dadurch auch reich und wohl unterrichtet machen kann; man hebt es nur, wenn man seine idealen Anschauungen laeutert und foerdert. Dass aber eine Foerderung nicht etwa dadurch eintritt, dass man der Gegenwart das Ideal vergangener Jahrhunderte als das einzig heilvolle aufzwingen will, da
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