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uege, wie thoericht ein solches Streben ist und wie es oft zu den allergroebsten Selbsttaeuschungen fuehrt. Nur die liebevollste Arbeit und aufopferndste Hingebung vieler Generationen kann hier wirklichen und bleibenden Erfolg erringen. Man muthe doch nicht den Naturvoelkern zu, die Hoehe der Bildung im Fluge zu ersteigen, welche die begabtesten Kulturvoelker im Laufe von Jahrtausenden und mit so haeufigem Rueckfall, so heissem Kampfe, so stetiger Arbeit sich errungen haben. Aber auch die weltliche Macht muss Huelfe bringen; zunaechst negativ, indem sie nicht duldet, dass andere, was die Missionaere bauen, untergraben und einreissen; und ferner positiv, indem sie das von jenen begonnene weiterfuehrt. Sie muss die Eingeborenen in ihren natuerlichen Rechten schuetzen, das Eigenthumsrecht an den von ihnen bewohnten Boden anerkennen und aufs Strengste darauf halten, dass ihnen von Seiten der Kolonisten kein Unrecht geschieht. Freilich werden solche Maenner wie Lord Grey, die mit der groessten Umsicht und Energie die reinste Menschenliebe besitzen, nicht haeufig gefunden werden; aber man kann auch in der Wahl einer obersten Kolonialverwaltung nicht zu viel thun. Specielle Vorschlaege haben Grey fuer Australien, Dieffenbach fuer Neuseeland, Andere fuer andere Voelker gemacht; und es liesse sich, bei allen Schwierigkeiten, wenn die Maechte, welche Kolonien besitzen, also vor allen Dingen England ernsthaft wollten, gewiss viel Elend verhueten, viel Gutes stiften und viel Verdorbenes herstellen. Bis jetzt freilich haben die englischen und ueberhaupt die europaeischen Matrosen meist nur das eine Recht der Gewalt; die Frevel, die sie an jenen Voelkern begehen, bleiben ungestraft, waehrend es mit den aergsten Strafen heimgesucht wird, wenn die Eingeborenen irgend an Weissen freveln. Zum Theil ist diese Ungerechtigkeit noethig, um die fernen Weissen zu schuetzen; theils aber liegt sie auch in der selbst noch sehr mangelhaften moralischen Entwickelung der Weissen, welche an solchen Gewalttaten im grossen Ganzen kaum einen Frevel. sehen. Was soll man dazu sagen, wenn Schandgeschichten wie die folgende unter Englands offiziellem Schutz geschehen und in den Zeitungen, auch in deutschen, fast als Scherz erzaehlt werden? Nach der Ermordung eines Kaufmanns[O] erschien das englische Kriegsschiff Perseus, Capitaen Stevens, 1867 im Fruehjahr vor der Palaus (Pelewsinseln, westliches Mikronesien), um Genugthuung zu fordern: es zeigte sich, das
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