durch die englischen Kanonen und die englische
Uebermacht (1861 hatten die Englaender 12,000 Mann zusammen) mehr und
mehr zu Gunsten der Englaender gewendet werden. Indess kam es durch
Einfluss der Missionaere und durch den an Brownes Stelle gesandten Lord
Grey zur friedlichen Vermittlung. Wir sehen also auch hier Anfaenge,
bedeutend genug, um in kurzer Zeit die Gruende, auf welchen wir das
Aussterben der neuseelaendischen Eingeborenen beruhend fanden, zu
beseitigen. Es ist sehr traurig, dass diese nationale Erhebung von
englischer Seite gleich im Anfang geknickt oder wenigstens gehemmt ist:
doch ist die Hoffnung nicht aufzugeben, dass sie abermals auch diesen
Stoss ueberwinden wird. Die Hauptsache wird sein, dass sie selber Muth
und Zuversicht gewinnen, dann werden sie die Kultur sich nicht bloss
aeusserlich und auf eine Weise, die ihnen nur schadet, aneignen, sondern
sie werden sich, da sie stets sich sehr faehig gezeigt haben, an ihr
emporheben und ein neues Leben zu fuehren im Stande sein. Zu dieser
Hoffnung berechtigt auch die innige Religiositaet, welche die meisten der
neu und wahrhaft Bekehrten zeigen. Ob sie aber auch in diesem Falle
spaeter nicht einmal durch Vermischung mit den Weissen aufhoeren als
Nationalitaet zu existiren? Ein solches Aufgehen wuerde indess nur
erfreulich sein, denn es bewiese zugleich, dass auch die Englaender der
Kolonie von ihrem starren Racenhochmuth nachgelassen haetten.
In Tonga nun, wo von jeher die Sitten strenger waren und namentlich nie
diese Luederlichkeit herrschte, welche in Polynesien an anderen Punkten
so gefaehrlich wirkte; wo man mit dem Menschenleben, wenigstens jetzt und
schon seit laengerer Zeit, nicht so verschwenderisch umging, ist ein
Sinken der Volkszahl nicht eingetreten. Das Christenthum hat die
Monogamie durchgesetzt und so ist denn trotz der vielen Kriege, welche
die Einfuehrung des Christenthums und die Befestigung der
Koenigsherrschaft mit sich brachte, die Bevoelkerung, die sich im
Allgemeinen einer sehr guten Gesundheit erfreut, im Wachsen (Erskine
160-61).
Die Bevoelkerung von Samoa schaetzt Erskine (104) auf etwa 37,000 Seelen,
doch glaubt er, dass sie abnehme (a.a.O. u. 60). Auch Turner erwaehnt die
grosse Sterblichkeit der Kinder daselbst, welche durch thoerichte
Behandlung derselben vor und bei der ersten Nahrung veranlasst wird.
Seitdem aber jetzt die Missionaere guenstig wirken, die Polygamie
abgeschafft und ausschweifende Lebensweise durch streng
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