ichkeit sein. Man beschwerte
sich bitter ueber die englische Regierung, welche sich gar nicht um die
Maoris kuemmere, die Haeuptlinge nicht standesgemaess behandele, zwar
Protokolle ueber ihr Aussterben fuehre, aber nichts dagegen thue; man habe
die eingefuehrten Waaren mit ungerechten Abgaben gedrueckt, indem z.B.
wollene Decken nach dem Gewicht wie Seide und Spitzen versteuert wuerden;
Munition und Waffen verkaufe man ihnen gar nicht, um so lieber aber
Spirituosen. Und zu dem Allen benaehmen sich die Europaeer so hochmuethig
und grob! Diese Nationalpartei, welche sehr beredte Agenten im Lande
umherschickte, fand ueberall rasch Anhaenger; auch die Weiber und Maedchen
theilten ihre Gesinnungen. Freiwillige Abgaben fuer den Koenig floessen
regelmaessig und reichlich und dieser schlichtete zu Ngaruawahia alle
Streitigkeiten der Eingeborenen, trieb auch von den unter ihnen lebenden
Europaeern Abgaben ein und legte einen Zoll auf die an seiner Stadt
vorbeipassirenden europaeischen Schiffe; sein Einfluss war bald so gross,
dass sich auch die Missionaere, wenn sie etwas gegen einen Maori
vorzubringen hatten, an ihn wandten. Aehnliche Ziele hatte die
Landligue, eine Vereinigung der Maorifuersten, um den Landverkauf zu
verhueten, welchen die einheimische Regierung aeusserst ungern sah. Es war
klar, dass die Kolonialverwaltung durch diese selbstaendige Entwickelung,
namentlich aber durch die Beschraenkung der Landkaeufe, welche, um gueltig
zu sein, erst die Bestaetigung des Maorikoenigs nach der Auffassung der
Eingeborenen bedurften, in arge Verlegenheit kommen musste. Daher
erkannte denn England diese Beschraenkung des Landverkaufs durch die
Maorigesetze nicht an und so musste es zum gewaltsamen Zusammenstoss
kommen. Dies geschah unter Potatau II., dem Sohne Potataus I.; den 17.
Maerz 1860 begann der Krieg, in welchem die Maoris sich nicht nur
ausserordentlich tapfer, sondern auch so umsichtig bewiesen, dass sie
den Englaendern empfindliche Niederlagen beibrachten. Der Nationalpartei
schlossen sich jetzt alle Maoris, auch die frueher laessigen, an; es ist
besser, hiess es, fuers Vaterland zu sterben, als unterjocht von Fremden
zu leben. Auch im englischen Parlament erhoben sich Stimmen fuer sie, so
vor allen die Martins, des Bischofs von Aukland. William Thompson war
alleiniger Anfuehrer dieses Krieges und seiner Stelle sehr gewachsen;
denn der Kampf, der von den Maoris hauptsaechlich als Guerillakrieg
gefuehrt wurde, konnte nur
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