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e Ueberwachung sehr erschwert ist, nimmt die Bevoelkerung wieder zu (Turner 176). Doch waren die Samoaner ueberhaupt weit weniger ausschweifend gewesen als die uebrigen Polynesier und hatten den Werth des Menschenlebens hoeher geachtet. Also auch hier dieselbe Erscheinung: der erste Zusammenstoss mit den Weissen bringt durch Seuchen u. dergl. (doch fand Wilkes in Samoa keine Syphilis 2, 73, 126, 138) eine arge Erschuetterung in der Wohlfahrt des Volkes, ein Zurueckgehen der Kopfzahl hervor; allein sobald diese ersten Folgen ueberwunden sind, hebt sich die Ziffer wieder. Gerade die Samoaner sind besonders innige Christen (Turner 106-109, 166 ff.) Zu den bestbevoelkerten Gegenden Polynesiens gehoeren die kleinen Inseln noerdlich und westlich von Samoa und Tonga, die Uniongruppe, Tikopia, Rotuma u.s.w., wo die Sitten unverderbt und die Bevoelkerung in bester Wohlfahrt ist. Trotz des zahlreichen Kindermords auf Tikopia ist dort die Kinderzahl in einer Familie meist drei bis acht (Gaimard bei Dumont D'Urville b, 5, 309; vergl. ders. in Zoologie 23; u. 5, 306). Nur von dem gleichfalls hierher gehoerigen Sikayana wird eine Abnahme der Eingeborenen berichtet, welche durch eine sehr heftige Blatternepidemie auf 171 Seelen zusammengeschmolzen sind (Nov. 2, 438-441). Alle diese Beispiele beweisen schlagend, dass ein Hinschwinden dieser Voelker aus mangelnder Lebenskraft, "weil sie von Natur dem Untergange bestimmt seien", nicht stattfindet; wo es also eintritt, kann es nur durch die besprochenen Gruende veranlasst sein. Sobald die Kultur nicht feindselig, sondern friedfertig naht und diese Voelker zu sich emporzieht, statt sie zu vernichten, so ist von den Naturvoelkern keins, das nicht fuer sie gewonnen werden koennte, ja einzelne haben sich trotz der feindseligsten Haltung der Weissen dennoch zur Kultur, wenigstens zu guten Anfaengen, emporgeschwungen: eine That, deren Groesse man aus dem Vorstehenden ermessen kann und die eine so ausserordentlich gute Begabung und sichere Kraft beweist, dass sie ebenso sehr unser Staunen als unsere Bewunderung erwecken muss. Allerdings wird aus einem neuhollaendischen Stamm nicht sofort ein europaeisch civilisirter Staat, aber es ist handgreiflich verkehrt, zu behaupten, wie noch Meinicke thut, die Neuhollaender seien ueberhaupt der Kultur unfaehig. Denn wo sich wirklich die Kultur ihrer angenommen (es ist selten genug geschehen), da haben sie sich auch als friedfertige und bildsame Menschen
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