icht, wie im Mittelmeer und eine
Kuestenschifffahrt ganz unmoeglich. Grosse Thiere gibt es gar nicht ausser
dem zum Hausthier im wahren Sinne ungeeigneten Schwein und einigen
Hunden, welche aber ihre Hundenatur fast abgelegt haben und Mastvieh
geworden sind. Nutzpflanzen gibt es genug, aber so reichlich, dass weder
geistige noch leibliche Anstrengung, ja kaum Thaetigkeit noethig ist, um
hinlaenglichen Vorrath zu bekommen, oder so wenig, wie auf Neuseeland
(natuerlich zur Zeit der Entdeckung), dass trotz aller Anstrengung die
Nahrungsmittel sich nicht sehr heben konnten. Und nun gar die kleineren
Inseln, die fast immer unfruchtbaren Korallenringe, welche meist, wie im
oestlichen Polynesien und in Paumotu, nur den Pandanus mit seinen
kuemmerlich naehrenden Fruechten und, aber noch nicht einmal ueberall, z.B.
in der noerdlichen Ratakkette nicht, die Kokospalme hervorbringen, den
Brotbaum und die anderen Nahrungspflanzen der Suedsee, welche feuchten
Boden verlangen, wie Tacca und Arum, nur seltener oder nur erst nach
sehr muehevoller Bearbeitung des harten Korallengrundes gedeihen lassen,
Thiere aber, ausser zahlreichen Ratten, gar nicht besitzen. Dazu kommt,
dass graessliche Orkane, denen nichts zu widerstehen vermag, auf Tahiti,
den Paumotu- und Herveyinseln, auf Tonga, den Karolinen, den Marianen,
kurz so ziemlich ueberall, die Vegetation gar nicht selten so vollstaendig
vernichten, dass aeusserste Hungersnoth eintritt. Auf den Inseln suedlich
vom Aequator sollen Stuerme der Art nach Moerenhout (2, 365) nicht oefter
als alle 8-10 Jahre vorkommen, also gerade oft genug, um eine reiche
Entwickelung der Bevoelkerung unmoeglich zu machen. Denn ihre Gewalt ist
so, dass an irgend welchen Schutz oder Widerstand gar nicht zu denken
ist. Daher ist es denn begreiflich, dass man den Kindermord, wie
Chamisso mit solchem Entsetzen von den Ratakinsulanern erzaehlt, dort und
auch sonst noch (z.B. auf Tikopia) geradezu gesetzlich regulirte, um die
Inseln vor Uebervoelkerung zu behueten; begreiflich ferner, wie
Hochstetter auf den Gedanken kam, dass der Kannibalismus auf Neuseeland
durch den Hunger eingefuehrt sei. Ist nun zwar letztere Ansicht gewiss
nicht richtig, wie sich leicht aus dem was wir ueber den Kannibalismus
schon gesagt haben, ergibt; so ist es doch sicher, dass in einzelnen
Gegenden Polynesiens, z.B. in Nukuhiva, bisweilen der Hunger zum
Auffressen naher Verwandten trieb. Auch in Amerika, namentlich im
Norden, gibt es Voelke
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