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geradezu Charakterzug der Voelker werden kann. Und so finden wir es im allgemeinen wie im einzelnen. Tschudi 2, 286 erzaehlt von einem Botokudenknaben, der von einer Familie in Bahia sorgfaeltig aufgezogen und dann zum Studium der Medizin auf die Universitaet geschickt wurde. Er erwarb sich den Doktortitel, uebte auch eine Zeitlang die Praxis selbstaendig, bis er verschwand. "Eine tiefe Melancholie war immer der Grundzug seines Charakters." Spaeter erfuhr man, dass er wieder, nachdem er sich jeglicher Spur von Civilisation, auch der Kleider, entledigt, als Jaeger durch die Waelder streife. Einen ganz gleichen Fall von einem jungen Choktaw, der Advokat geworden war, hernach aber durch Melancholie (woran freilich der Kastenhochmuth der Nordamerikanischen Weissen mit Schuld war) bis zum Selbstmord getrieben wurde, erzaehlt Waitz b, 71-72. Diese Faelle zu erklaeren, reicht es nicht aus, bloss an die "schiefe Stellung" zu erinnern, in welche solche Individuen gerathen; denn bei jenem Botokuden trifft dies nicht zu, da in Suedamerika das Verhaeltniss der Farbigen zu den Weissen kein unguenstiges ist: wesentlich mitgewirkt hat bei ihnen und aehnlichen, wie wir sie bei Individuen und ganzen Voelkern finden, die ewige Demuethigung auf der einen, die Ueberanstrengung auf der anderen Seite. Sec. 16. Behandlung der Naturvoelker durch die Weissen. Afrika. Amerika. Wir kommen nun zu dem duestersten Punkt in unserer ganzen Schilderung, zu der duestersten Partie vielleicht in der ganzen Geschichte der Menschheit: zu der Art, wie die Weissen die Naturvoelker behandelt haben. Die Laster, die sie ihnen brachten oder bei ihnen befoerderten, brauchen wir hier, da wir sie schon oben an verschiedenen Stellen erwaehnten, nicht noch einmal im Zusammenhang zu besprechen. Beginnen wir mit Suedafrika. Die Hottentotten zeigen sich uns gleich bei ihrem ersten Bekanntwerden als ein Volk, das frueher eine viel groessere Macht und Ausdehnung besessen hatte und damals schon in einer Art Verfall war. Von den umwohnenden afrikanischen Voelkerschaften waren sie ueberall verdraengt, namentlich von Norden nach Sueden geschoben und nicht nur sehr vermindert, sondern wie es scheint, auch in ihrem inneren Wesen gebrochen oder wenigstens, durch die ewigen Kriege und Niederlagen, wesentlich beschaedigt worden (Waitz 2, 323 ff.). Schlimmeres aber brachten ihnen die Hollaender, welche sich seit 1652 am Cap niederliessen und natuerlich den Eingeborenen so
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