4, 46), und "daher, sagt Waitz 4, 47, ist
es wohl begreiflich, dass das grosse rasch gewachsene Reich des
Montezuma durch ein paar kraeftige und geschickt gefuehrte Stoesse
zertruemmert werden konnte." Eine Menge einheimische Feinde, ganze
Laendertheile erhoben sich und stellten sich auf Seiten der Spanier--und
so ist Mexiko, das so bevoelkerte, reiche und bluehende Land zum nicht
geringsten Theil durch seine eigene Politik zu Grunde gegangen. Da diese
Schilderung im Grossen und Ganzen auch auf Peru passt, wo der Koenig als
Stellvertreter Gottes auf Erden nur eine noch absolutere und drueckendere
Macht besass, wo gleichfalls Eroberungskriege das Land ausgedehnt und
dadurch minder fest gemacht hatten, weil es nun in seinem Innern
feindliche Elemente barg (Waitz 4, 399-413), da wir hier so ziemlich
dasselbe finden, so brauchen wir die Verhaeltnisse des Inkareiches nicht
genauer zu betrachten und gehen gleich zu Polynesien ueber.
Hier hat der Absolutismus und die Sonderstellung des Adels, die in der
goettlichen Abstammung des Adels und der Koenige wurzelt, die denkbar
hoechste, man koennte sagen eine logisch vollkommene Entwickelung
gefunden. Ueberall, in Neuseeland, in Tahiti, in Hawaii, dem
Markesasarchipel, auf Tonga, bei der alten Bevoelkerung der Marianen
(waehrend sonst Mikronesien in der Praxis wenigstens die Gegensaetze
minder scharf fasst) gilt das Volk als unbeseelt, daher sein Leben als
vollkommen werthlos. Man toedtete es nach Geluesten oder Laune (Mariner 1,
60. 91), man bedrueckte es, da es weiter keine Geltung hat, als eben nur
fuer die Vornehmen da zu sein, keinen Werth weiter als was es den
Vornehmen werth ist--und nirgends war dieser Druck schlimmer als auf
Hawaii--man hat ihm aus demselben Grund alle harte Arbeit, z.B. den
Landbau, aufgeladen; dabei ist ihm das meiste der besseren
Nahrungsmittel verboten; zu den Festen der Vornehmen muss es, was es
besitzt an Lebensmitteln, beisteuern, zu den Menschenopfern nimmt man
die Individuen aus ihm, kurz, es liegt ein Druck auf ihm, so
unglaublich, dass man gar nicht begreift, wie unter demselben ueberhaupt
sich eine und noch dazu zahlreiche Bevoelkerung erhalten konnte. Oft fand
es nicht Zeit zur Bestellung des eigenen Landes, daher denn Hungersnoth,
Kindermord und namentlich eine grosse Menge von Auswanderungen
eintraten, die vor allem Tahiti entvoelkerten, aber auch von anderen
Inseln erzaehlt werden. So gab es auf Tahiti im wilden, gebirgigen und
kaum bewoh
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