iegten, welche dem Sieger in die Haende
fielen, wurden niedergemetzelt (Moerenhout 2, 38-39, Lutteroth 21, Ellis
1, 310 ff.). Nun waren in frueherer Zeit fast alle Schlachten
Seeschlachten und gerade deshalb besonders blutig, denn die Besiegten,
welche sich durch Schwimmen ans Land zu retten suchen mussten, wurden
begreiflicher Weise leicht von den Kaehnen der Sieger eingeholt. Weniger
verderblich waren die Landschlachten, weil in ihnen, nach
malaiisch-polynesischer Sitte, der Sieg, nach dem nur einige wenige
gefallen waren, fuer entschieden angesehen wurde (Moerenhout 2, 40, Ellis
l, 312). Waren dann bei der Verfolgung die Menschen vernichtet, so gings
nun an die Zerstoerung des Landes: die Tarofelder und sonstigen
Pflanzungen wurden verwuestet, den Kokosbaeumen das Herz ausgeschlagen,
wonach sie absterben, die Brotbaeume umgehauen, die Haeuser verbrannt
(Ellis 1, 293, Lutteroth 21-22)--kurz die Besiegten wurden womoeglich
ausgerottet, ihr Land auf Jahre zu einer unfruchtbaren Oede gemacht.
Solche Kriege wuetheten auf der ganzen Gesellschaftsgruppe; der Missionaer
Nott erlebte auf Tahiti in einem Zeitraum von 15 Jahren 10 solcher
Kriege (Lutteroth 17). Auch die Kriege auf der Hawaiigruppe waren
verwuestend genug. Hier wie zu Tahiti gab es blutige Seeschlachten (Ellis
4, 155) und in den Landkriegen, in denen nach Jarves (59) Hinterhalte,
heimliche Ueberfaelle u. dergl. selten vorkamen, vielmehr meist in
offenen Feldschlachten (die auch zu Tahiti keineswegs selten waren,
Ellis 1, 284) gekaempft wurde, war es namentlich wieder die Verfolgung,
nicht die Schlachten selbst (Jarves 60), welche der Bevoelkerung und
ganzen Distrikten Tod und Zerstoerung brachte. Die Gefaehrlichkeit dieser
Kriege geht aus der Geschichte Hawaiis unter Tamehameha und aus den
Bewegungen, welche dieser grosse Fuerst auf der Gruppe hervorbrachte, zur
Genuege hervor. Auch die Paumotuinsulaner sind wilde, weit und breit
gefuerchtete Krieger, die unter sich die heftigsten Kriege fuehren. Die
Bewohner von Anaa (Chainisland) verwuesteten alle umliegenden Inseln,
hieben die Fruchtbaeume nieder und was von den Bewohnern nicht getoedtet
wurde, ward als Sklave mit fortgeschleppt (Moerenhout 1, 199 vergl. 169).
Nicht weniger als 38 Inseln haben sie auf diese Art veroedet (Hale 35).
Auch in Mikronesien wurden und werden heftige Kriege gefuehrt, so auf den
Palaus (Keate), auf einzelnen Karolinen und zwar auf den hohen Inseln
Eap, Truck (Hogoleu), Ponapi, nicht a
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