ilson 143 v.d. Rafflesbai), da man manche Staemme von ihnen, namentlich
die Nordaustralier, deren Krieger und Zauberer durch den ganzen
Continent aufs Aeusserste gefuerchtet sind, als Gegner auch Europaeern
gegenueber keineswegs verachten darf (Grey 1, 152), da ferner auch diese
Kriege zum groessten Theil in Ueberfall und in Ermorden Wehrloser oder
Schlafender bestehen und, weil jede solche That wieder Rache verlangt,
geradezu unendlich sind (Meinicke a 2, 198)--so sind sie fuer die Zahl
und das Gedeihen der Einwohner so verhaengnissvoll, dass wir sie als eine
der wichtigeren Ursachen fuer das Aussterben der Australier hier
bezeichnen muessen. Auch die Eingeborenen von Vandiemensland lebten unter
einander in bestaendigem Streit, der von Stamm gegen Stamm ausgefochten
wurde (Nixon 26).
Auch Kannibalismus herrscht in Neuholland, doch keineswegs sehr
ausgedehnt. So brauchen nach Angas 1, 68 die Eingeborenen von Lake
Albert die Schaedel ihrer Feinde als Trinkgeschirre, ganz wie die Inkas
von Peru (Waitz 4, 413) und die Abiponer, und nach dem bekannten
Zeugniss des Paulus Diaconus, die Langobarden.[K] Ferner sollen
Kannibalen im Innern des Landes leben (Angas 2, 231); ganz sicher
verzehren im Norden Freunde ein Stueck vom verstorbenen Freund und an
Moretonbai assen (Angas 1, 73) Eltern aus Liebe von dem Fleische ihrer
todten Kinder, eine Sitte, welche nach Anderen auf geliebte Verwandte
ueberhaupt ausgedehnt ist (Howitt a, 289. Austral, Felix 134). Sie findet
sich auch zu Hawaii: dort ass das Volk aus Liebe Fleisch von der Leiche
seiner verstorbenen Fuersten (Remy XLVIII. 125.[L]) Auch Aberglaube
diente dazu den Kannibalismus zu verbreiten. Wie bei den Potowatomi und
den Miami in Nordamerika, wie in so manchem indisch-arabischen Maehrchen
der Genuss des Menschenfleisches hoehere uebermenschliche Kraft gibt--ein
Zug, der auch, wie wohl verdunkelt, in deutschen Sagen vorkommt
(Bechstein, Sagen des Rhoengeb. u. d. Grabfeldes 60 ff.)[M]--ebenso
muessen in Australien (nach Eyre) die Zauberer Menschenfleisch essen, um
ihre Wunderkraft zu behalten. Am Lake Alexandrine ist es nicht
ungewoehnlich, einem lebenden Menschen das Nierenfett auszuscheiden, das
als Zauber gegen boese Geister von ganz besonderer Kraft sein soll (Angas
1, 123). Auch Bennet (1, 295) fand Menschenfett als Zaubermittel oder
Medikament aufgehoben. Meinicke a 2, 184 hat also wohl die Neuhollaender
zu frei von Kannibalismus dargestellt.
Gehen wir nun zu den mela
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