, mit dem sie ihre Lanzen vergifteten, eine ganz besonders
gefaehrliche Waffe haben, da dies Gift auch bei der leisesten Verwundung
unfehlbar toedtet.
Tuechtige Krieger waren nun, nach der trefflichen Schilderung bei Waitz,
auch die Kulturvoelker des alten Amerikas. Doch da ihre Kriege keine
Vernichtung des Feindes bezweckten, sondern diesem, auch wenn er besiegt
wurde, seine Nationalitaet und Hab und Gut liessen, bis auf den Tribut,
den sie zahlen mussten (Waitz 4, 77. 406), so konnten diese wohl den
Namen von Voelkern aufhoeren machen, indem sie das besiegte dem eigenen
Volke einverleibten, und namentlich in Peru geschah das oefters (407),
aber ein Volk vernichten oder auch nur so weit verringern, dass seine
Lebenskraft dadurch gebrochen waere, konnten sie nicht und haben sie
nicht gethan, denn Columbus, Cortez und Pizarro fanden dichtbevoelkerte,
bluehende Staaten vor. Zwar herrschte auch Anthropophagie in Mexiko: die
geopferten Sklaven oder Kriegsgefangenen wurden verzehrt, und die
Ottomies sollen sogar Menschenfleisch auf dem Markte verkauft haben,
eine Sitte, die man so wenig anstoessig fand, dass man offen davon sprach
und den Spaniern erzaehlte, ihr Fleisch schmecke bitter (Waitz 4, 158);
doch liegt es auf der Hand, dass auch diese Sitte dem Bestehen dieser
Voelker oder seiner Nachbarn nicht die mindeste Gefahr brachte, da sie
sehr wenig ausgedehnt war. Sie scheint ein Recht zu sein aus alter und
aeltester Zeit, wo sie dann freilich weitere Verbreitung gehabt haben
wird. Auch in Neugranada war Kannibalismus, in manchen Gegenden des
Landes in sehr roher Form, verbreitet (Waitz 4, 374, 376). Was von den
Cariben erzaehlt wird, dass sie ihre eigenen mit gefangenen Weibern
erzeugten Kinder gefressen haetten, wird auch von ihnen berichtet (4,
374). Auch in Yukatan (310) fand sich Anthropophagie.
Anders aber finden wir es in der Suedsee. Zwar in Australien sind, ausser
im Norden, die Kaempfe an sich wenig blutig: Hale 115 beschreibt
dieselben, wie sie meist aus Privatschlaegereien entstehen, wie sich dann
beide Parteien, jede bis 200 stark, heftig und lange erst schelten, und
dann Mann fuer Mann vortritt und den Speer schleudert, bis einer
verwundet wird: dann hoert der Kampf auf. Doch fehlt es ihnen keineswegs
an Muth, Kraft und Standhaftigkeit, wie sie auch Schmerzen mit grosser
Geduld ertragen (Turnbull 34-35). Allein da die Kriege, bei der
Verfehdung fast aller Staemme unter einander, doch sehr zahlreich sind
(W
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