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balismus und Menschenopfer gehabt? Freilich scheint die Art der Kriegfuehrung bei den unkultivirten Staemmen mindere Opfer als bei den kultivirten gefordert zu haben. Denn so kriegerisch auch die Nordamerikaner waren, so sehr ihr ganzes Leben beinah auf dem Krieg beruhte, so galt ihnen doch eine Art der Kriegfuehrung, wie die europaeische, wo man in offener Feldschlacht stets das eigene Leben in Gefahr setzt, fuer Thorheit, ihr Krieg bestand nur in Ablauern des Feindes, in Ueberfall und Hinterhalt; daher er denn, dem entsprechend, minder durch Tapferkeit als durch Schnelligkeit, Schlauheit und Verwegenheit gefuehrt wurde. Aber dafuer endete auch der Krieg bei ihnen nie: denn Grenzverletzungen oder Blutrache, sowie Rache fuer Zauberei (durch die man jeden Todesfall, namentlich aber den Tod von Haeuptlingen verursacht glaubte) oder alter, einmal eingewurzelter und durch stets neue schlimme Thaten niemals verloeschender Stammhass erregten ihn immer aufs Neue. Und gerade diese versteckte, fast feige scheinende Art, wie sie den Krieg fuehrten, brachte oft ein furchtbares Blutvergiessen hervor, da bei den Ueberfaellen der meist unvorbereitete und wehrlose Feind ganz und gar mit Weib und Kind niedergemetzelt wurde, schon der Skalpe wegen, deren Erbeutung ja den Siegern die groesste Herzenssache und Ehre war. In Virginien zwar und bei den Huronen wurden Weiber und Kinder meist zu Gefangenen gemacht; war der Kampf aber lang und erbittert gewesen, so mordeten auch hier die Sieger so lange als sie die Arme heben konnten (Waitz 3, 150-154). Und gefangene Feinde, die Maenner wurden ja von diesen Voelkern wie bekannt so gut wie immer getoedtet. Dass aber solche Kriege der Existenz ganzer Voelker verhaengnissvoll geworden sind und also, als fuer ihr Aussterben grundlegend, recht eigentlich zu unserer Betrachtung gehoeren, dafuer hat Waitz, was Amerika betrifft, 1, 165, Zeugnisse gesammelt. "Die Kupferminenindianer sagt er an dieser Stelle, wurden durch die Hundsrippenindianer (Hearne) fast vertilgt, die Moquis durch die Navajos im hohen Grade geschwaecht (Schoolcraft), die Osagen durch ihre erstaunlich vielen Feinde innerhalb 10 Jahren auf die Haelfte ihrer frueheren Anzahl reducirt. Der kleine Rest des besiegten Volkes wird dann nicht selten von dem siegenden in sich aufgenommen und sein Name verschwindet von da an aus der Geschichte. Auf diese Weise sollen z.B. die Creecks allmaehlich die Reste von 15 anderen Staemmen verschlungen
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